Kameramikrofone

  • Kennt zufällig jemand das  Sony ECM-XYST1M Stereomikrofon für Kameras & Camcorder mit Multi-Interface-Zubehörschuh ? Bisher nutze ich das Sennheiser MKE 400. Da die von mir verwendete eine Sony Alpha 6600 einen Interface-Schuh besitzt, könnte ich mir das Kabel ersparen, was immer irgendwie stört. Leider liest man sehr unterschiedliche Kritiken dazu. Für den Sony-Schuh gibt es noch andere Sony-Mikros, aber da sieht es mit der Beurteilung ähnlich unterschiedlich aus.

  • das ECM-HST1 habe ich schon seit einigen Jahren mit diversen Sonykameras im Einsatz und bin sehr zufrieden. Hauptsächlich bei (Segel)Törns auf dem Deck bei Wind mit sehr guten Egebnissen.

  • Man muss sich im klaren sein das die meisten dieser Sony-Mikrofone klanglich nicht zur Spitzenklasse gehören. Das tun viele andere preisgünstige Mikrofone aber auch nicht.


    Ich habe sowohl das XYST1M als Stereomikrofon im Einsatz wie auch die Richtrohrvariante GZ1M. Eingesetzt auf einer (alten) A7 sowie damals der AX100 und der AX53.


    Für reinen Atmo-Ton brauchbar, damit aber ein klanglich einwandfrei aufgezeichnetes KLassik-Konzert in CD-Qualität dürfte einem nicht gelingen. Übrigens auch mit anderen Mikrofonen in dieser Preisklasse nicht.


    Ein richtig gutes Mikrofon mit ausgewogenem, neutralen Klang und wenig Rauschen gibt es halt kaum für ein paar hundert Euros. Zudem ist bei der Montage auf der Kamera immer ein Kompromiss nötig hinsichtlich optimaler Mikrofonpositionierung....


    Du solltest halt nur überlegen ob Dir die Stereowirkung des XYST1M besser ins Konzept passt als die Richtwirkung des GZ1M.


    Meine allerdings deutlich teurere Empfehlung wäre der Sony XLR-K2M XLR-Adapter zusammen mit dem Sennheiser MKE 600. Deutlich größer, vor allem deutlich teurer, dafür flexibler und klanglich ein Stück besser - wobei sich das auch nicht sooo groß bemerkbar macht.


    Aber man ist flexibler, kann dank XLR und symmetrischer Signalübertragung auch mal externe Mikros mit längeren Mikrokabeln anschließen, hat 48V Phantomspeisung für professionelle Kondesatormikrofone, kann problemlos sich an Line-Outputs von Mischpulten hängen usw.


    Braucht nicht jeder, logisch....


    Hinsichtlich Wind - da macht sich beim XYST1M das mitgelieferte Windfell bemerkbar. Zum GZ1M habe ich mir aus einem Stück Fellstoff selbst ein Windfell genäht.

    Als Moderator verfasste Beiträge durch grüne Schrift erkennbar

  • Ich habe mir das etwas teurere Sony ECM-B10 gekauft. Auch hier war der Gedanke, dass man es am Interfaceschuh meiner Sony A7IV befestigen und ohne Kabel und ohne weitere Batterie betreiben kann. Zudem ist das Teil extrem leicht und kompakt und man hat diverse Einstellmöglichkeiten an der Rückseite. Ein Windfell ist auch dabei.

    In ersten Versuchen machte es einen guten Eindruck, aber die ersten ernsthaften Aufnahmen stehen erst noch an.

  • Ich habe mir das etwas teurere Sony ECM-B10 gekauft.


    Vorsicht mit dem ECM-B10 an älteren Kameras.


    Sony hat vor einiger Zeit die Audioschnittstelle im Zubehörschuh von Analog auf Digital umgestellt. Ich weiss jetzt nicht ob das ECM-B10 beide Schnittstellen bedienen kann oder eben nur digital funktioniert.


    Das müsste man vorher ausprobieren bzw. in Erfahrung bringen. Beziehungsweise ob die eigene Kamera eben digitales Audio kann.


    Nicht das die Enttäuschung nachher groß ist.


    Meine alte A7 (erste Generation) könnte bspw. mit digitalem Audio nichts anfangen. Okay, die ist auch keine Referenz mehr ;)

    Als Moderator verfasste Beiträge durch grüne Schrift erkennbar

  • Das ECM-B10 hat einen mechanischen Umschalter für Digital/Analog.

  • Das ECM-B10 hat einen mechanischen Umschalter für Digital/Analog.


    Okay, dann ist es voll kompatibel! :yes:


    Ich bin bei sowas halt chronisch misstrauisch, aber dann hat Sony sich ja wirklich was bei gedacht....

    Als Moderator verfasste Beiträge durch grüne Schrift erkennbar

  • Ich danke euch für die wertvollen Empfehlungen. Mir geht es hierbei mehr um halbwegs vernünftige Umgebungsgeräusche bei Aufnahmen im Urlaub und bei Wind und auch um möglichst einfaches Handling (schnell ab, kein störendes Kabel) unterwegs. Im letzten Urlaub hatte wir oft relativ starken Wind - das erschwert die Nutzung der Umgebungsgeräusche im Video sehr.


    Viele Leute drehen bei Wind den O-Ton ja einfach total weg. Ich finde, dass man damit dem Film "das Leben nimmt". Bei unserem Mauritius Urlaub im November/Dezember habe ich immer mal wieder mit meinem Voice-Recorder einige Aufnahmen gemacht, um damit partiell den Videoton ersetzen zu können. Aber auch das geht unterwegs nicht immer, weil einem die Zeit dafür fehlt. Wenn man einen brauchbaren O-Ton hat kann man auch mal auf eine Vertonung verzichten - dann dudelt nicht ununterbrochen etwas rum; ganz ohne Ton geht es nicht.


    Das Sennheiser MKE werde ich auf jeden Fall behalten; das hatte ich bei der Aufzeichnung von Bühnenprogrammen schon oft im Einsatz und da reicht es mir. Was die sonstigen Vorschläge hier betrifft werde ich mich nochmal belesen. Wie ich schon erlebt habe, ist Amazon auch bzgl. der Rückgabe von technischen Artikel großzügig - man kanns auch mal ausprobieren und notfalls wieder zurück schicken.


    Ach ja - den Sony XLR-K2M XLR-Adapter hatte ich früher schon mal und ja, der ist wirklich gut, aber für den gedachten Einsatzfall nicht erforderlich und sinnvoll.


    Eine Frage noch zum Sony ECM-B10 - so wie das dargestellt ist, ist das das Mikrofon ? Es sieht nämlich so aus, als müsse erst eins noch oben aufgeschraubt werden.


    LG und Gesundes Neues Jahr

    vobe49

  • Tatsächlich ist das das Mikrofon! Also eigentlich sind die 4 kleinen Vertiefungen 4 unabhängige Mikrofone die die 3 unterschiedlichen, per Schalter auswählbaren Richtcharakteristiken ermöglichen. Außer dem Windschutz kommt da nichts weiter drauf.


    Deine Gedanken zum O-Ton kann ich nur bestätigen. Der ist in einem Film ganz wichtig, Windrauschen geht aber gar nicht.

    Ich habe mir zum ersten Mal ein Mikrofon gekauft wegen der variablen Richtcharakteristik. Ich habe mich einfach zu oft geärgert, wenn man vorne interessanten Ton hat aber hinten (unsichtbar) die Autos vorbeirauschen und dann ganz dominant sind. Oder wenn einem ständig Mitreisende hineinplappern. Das scheint mit diesem Mikrofon doch erheblich besser zu sein (leise Nebengeräusche kann ich durchaus ertragen).

  • Bei den technischen Daten und Funktionen steht die Technik als Beamforming Sony ECM-B10 und wird erläutert. (Karteikarte weiter).

  • Ich bin weg vom normalen Mikrofon und habe mir das OM SYSTEM LS-P5 mit der dazugehörigen Kamerahalterung und einem Fell zugelegt. Wenn man möchte kann man da auch noch ein zusätzliches Mikrofon anschließen.

    Preislich liegt es auch im Rahmen der etwas besseren Mikrofone, ist aber noch viel günstiger als die richtig guten.

    Damit kann ich nicht nur den Aufnahmewinkel festlegen, sondern Atmo auch ganz einfach ohne Kamera aufnehmen.

    Bislang bin ich sehr gut damit zufrieden, habe aber noch nicht allzu viel gemacht und kann noch kein abschließendes Urteil abgeben.

  • Ein externer Recorder bedarf halt eines zusätzlichen Arbeitsschrittes um den Ton anzulegen. Hat aber den Vorteil das man den Recorder ggf. getrennt von der Kamera relativ nah an die Schallquelle bringen kann. Ohne Kabel zur Kamera. Ohne Funk.


    Es kommt halt immer auf den Anwendungsfall an...

    Als Moderator verfasste Beiträge durch grüne Schrift erkennbar

  • Ein externer Recorder bedarf halt eines zusätzlichen Arbeitsschrittes um den Ton anzulegen.

    Ich verstehe nicht, was du damit meinst. Der Ton wird per Kabel zur Kamera durchgeschleift.

    Dann verhält sich das Teil wie ein normales Mikrofon, nur das man halt die ganzen Vorteile, wie Zoom etc. nutzen kann.

  • Seit 2017 verwende ich das Vorgängermodell Olympus LS-P2 und bin von der Einfachheit der Bedienung, der geringen Größe, Robustheit und der Aufnahmequalität begeistert. Allerdings habe ich das Gerät nicht mit der Kamera verbunden sondern verwende es als externes Aufnahmegerät.


    Es gibt keinen Line- sondern nur einen Kopfhörerausgang. Obwohl ich mir schon vor längerer Zeit ein passendes kurzes Klinkenkabel besorgt habe, habe ich den Recorder noch nie mit einer Kamera verbunden.


    Die Stereobreite (Zoom Mic) lässt sich bereits bei diesem älteren Modell in 10 Stufen zwischen WIDE und ZOOM einstellen.


    Bis jetzt habe ich das Gerät fast ausschließlich für Konzert- und Kirchenorgelaufnahmen verwendet.


    Als Transportschutz verwende ich ein flexibles Brillenetui in das von der Breite her fast zwei von diesen Geräten passen würden.


    Als Nachteil bei diesem alten Modell empfinde ich, dass sich der Kopfhörerausgang nicht auf Line umschalten lässt und der Mikrofoneingang eine nicht abschaltbare Speisespannung ausgibt.

    vg Ian

  • Ich verstehe nicht, was du damit meinst. Der Ton wird per Kabel zur Kamera durchgeschleift.

    Dann verhält sich das Teil wie ein normales Mikrofon, nur das man halt die ganzen Vorteile, wie Zoom etc. nutzen kann.


    Okay, dann ist der LS-5 quasi nur Mischpult und Mikrofon. Da muss dann kein Ton angelegt werden.

    Als Moderator verfasste Beiträge durch grüne Schrift erkennbar

  • Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, kann man das LS-5 wie jedes andere Mic an die Kamera anschließen, und der Ton ist in der Kamera aufgenommen.

    Und man kann auch das LS-5 solo ohne an der Kamera nutzen.

    Kann man auch beides zusammen, also Ton auf dem LS-5 und in der Kamera?

    Ich hatte mal den Olympus L5 und da ging das soweit ich weiß nicht. Man musste dann den Ton in der Nachbearbeitung mit dem Video zusammen fügen. Was auch nervte war, dass man immer daran denken musste, die Kamera und den Olympus L5 zu starten.

    Ist das mit dem LS-P5 auch so?

  • Man kann gleichzeitig den Ton mit dem LS-P5 aufzeichnen und auch zur Kamera weiterleiten.

    Man muss den LS-P5 natürlich starten, aber da ich nur auf Kamera aufnehme stelle ich das Mikro so ein, dass es immer im Pausemodus steht und damit das Signal dauerhaft zur Kamera geleitet wird. Der Ton wird dann nur aufgenommen, wenn die Kamera auch aufnimmt. Will man zusätzlich auch mit dem Mikro aufzeichnen drückt man einfach den Aufnahmeknopf.

    Da der Akku des Mikrofons 35 Stunden halten soll, habe ich noch nie Probleme mit einem leeren Akku bekommen.

    Ich muss aber meine anderen Mikrofone mit Batterie auch vor der Aufnahme einschalten oder darauf achten, dass die Batterie voll ist. Also sehe ich da keinen großen Unterschied.

  • Das hört sich ja ganz gut an. Bin am überlegen das Rode Stereo Video MIC Pro gegen was anderes auszutauschen.

    Das LS P5 ist ja auch kompakter als das Rode.

    Muss ich mal schauen ob ich da noch mehr Informationen finde, und auch Sound-Tests.

    Das LS P5 hat ja auch gegenüber dem Rode auch den Vorteil es auch ohne Kamera zu nutzen.

  • Danke für den Link, Peter.

    Bei der Alpha 6600 muss man tatsächlich auf "analog" umschalten. Das ist eigentlich nicht zu verstehen, denn diese Kamera ist im APS-C Sektor ja das aktuelle Modell. Da steht noch die Frage, ob das Auswirkungen auf die Tonqualität hat.


    Vielleicht kann man sich da für den von mir beabsichtigten Einsatzbereich (Aufnahme von Umgebungsgeräuschen bei möglichst wenig Aufwand unterwegs im Urlaub) auch gleich das preislich günstigere Sony ECM-G1 Shotgun-Mikrofon kaufen; das ist für den Funktionsschuh geeignet und auch ziemlich klein. Für etwas anspruchsvollere Sprach-/Bühnenprogrammaufzeichnungen behalte ich sowieso das MKE 400.