Gimbal RS3 Pro: Erste/Weitere Erfahrungen

  • weshalb nimmst du lieber dei EVA1 als die FS7?


    Probleme mit Unschärfe FS7: Kameras mit 10bit und hoher, nativer ISO, jetzt würde es doch bestimmt keine Probleme mehr geben.



    Die FS7 ist ja zwischenzeitlich "uralt". Ich gebe sie allerdings nicht her, weil sie nach meiner Meinung immer wieder überraschend gute Ergebnisse liefert. Für mich eine "sichere Bank". Wegen des kleineren Sensors ist das Schärfeproblem geringer als mit den FF-Cams, die Empfindlichkeit ist trotzdem gut und die Ergebnisse überzeugen, wie gesagt.


    Gruß Jürgen

  • Es sind verschiedene Punkte:

    • Das Farbmanagement von v-log - mE noch immer besser als von slog. Geschmacksache?Die FS7 hat nie mit den total tollen Farben geglänzt, war da ok - aber nicht mehr. Lösbar über verschiedene LUTs. Aber das Material der EVA1 ist bereits out of the box (mit ACES) sehr gut. Da haben mE erst die FX6/9 etc aufgeholt - und natürlich die FX3/30.
    • Der modernere Prozessor der EVA1 - 5.7K die runter gesampelt werden (FS7 hat halt exakt UHD und nicht mehr)
    • Bessere WB, die stufenweise geht und nicht nur in 3 Stufen wie die FS7 im EI mode
    • Mit den Vollformat-EF-Objektiven und den Speedbooster, den ich bei der FS7 nutze, wird der Aufbau noch schwerer. Bei der EVA1 nutze ich ein leichte APS-C Objektiv
    • Ich bekomme die EVA1 durchaus besser auf den Gimbal (bei der FS7 ist die deutlich schwierigerer und schwerer, und selbst die EVA1 ist kein Fliegengewicht, nach heutigen Massstäben)
    • Mit obiger Kombi aus Objektiven und Speedbooster wird das bei der FS7 mehr zum Vollformater. Toll zum Freistellen, mühsam aber durch die geringere Tiefenschärfe, die dann die FS7 hat. Alternativ nimmt man halt keinen Speedbooster, stimmt.
    • Die duale native ISO ist bei der FS7 nicht gegeben

    Etliche der Punkte sind natürlich auf meine spezifischen Objektive zurückzuführen. Keine Frage, all das ist Jammern auf hohen Niveau, ich gebe meine FS7 auch nicht her.

    Eventuell wäre ein besseres Objektiv für die EVA1 besser, aber das kann ich mir derzeit nicht leisten was ich da gerne hätte.
    https://www.videodata.de/canon…-l-is-kas-s-ef-mount.html

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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  • Ich habe mich mal weiter mit dem Gimbal gespielt, und - da hier leider ein kleines Rod gefehlt hatte - jetzt mal den LIDAR und den Fokusmotor an der EVA1 funktioniert. Und was soll ich sagen: der erste Eindruck ist, dass die Sache als Autofokus ausgesprochen gut funktioniert. Rasches und zuverlässiges Scharfstellen, nachdem man die Objektive kalibriert hat - was eine deutliche Erleichterung für Eventaufnahmen ist. Gefällt mir gut.

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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  • Es sind verschiedene Punkte: ...

    Verstehe.

    Ich hatte früher auch mal mit einer Panasonic Kamera gefilmt und war von den Farben sehr überzeugt. Wenn ich Panasonic- und Sony-Videos gemeinsam geschnitten hatte, gab es ewige Probleme mit der Farbanpassung, habe ich nie richtig hingekriegt!


    Mit dem S-log der FS7 hatte ich allerdings noch nie Probleme, ich kenne aber die Panasonic Welt diesbezüglich nicht.


    ...

    Eventuell wäre ein besseres Objektiv für die EVA1 besser, aber das kann ich mir derzeit nicht leisten was ich da gerne hätte.
    https://www.videodata.de/canon…-l-is-kas-s-ef-mount.html


    Leider haben die tollen Canon-Objektive den Nachteil des EF-Mounts. Damit kann man sie ja nicht mal an allen Canonkameras benutzen. Und Adapter sind irgendwie suspekt, ich denke immer, dass z.B. die Datenübertragung für Autofokus langsamer wird. Ich weiß nicht, ob ich da ein Vorurteil habe oder ob es wirklich so ist.


    Gruß Jürgen


    Gruß Jürgen

  • Verstehe.

    Ich hatte früher auch mal mit einer Panasonic Kamera gefilmt und war von den Farben sehr überzeugt. Wenn ich Panasonic- und Sony-Videos gemeinsam geschnitten hatte, gab es ewige Probleme mit der Farbanpassung, habe ich nie richtig hingekriegt!

    Also die EVA1 hat unverändert mit v-log super Farben. Einfach über ACES in einer Software wie Vegas wandeln, und man hat einfach ein unsagbar gutes Ergebnis. Probleme habe ich da keine gesehen.

    Mit dem S-log der FS7 hatte ich allerdings noch nie Probleme, ich kenne aber die Panasonic Welt diesbezüglich nicht.

    Na mit s-log3 der FS7 hatte ich auch keine Probleme. Das Format selbst ist recht gut. Es war eher die Kombination aus FS7, dem Speedbooster mit Canon Vollformat-Objektiven, die zu den kürzlich diskutierten Unschärfeproblemen geführt haben. Aber wie gesagt, kein Problem mit s-log 3.


    Wobei streng genommen (zumindest theoretisch) mit ACES das Material beliebig kombinierbar sein sollte. Theoretisch. In der Praxis ist die Verwendung verschiedener Kameras wohl noch immer nicht ganz unproblematisch.


    Leider haben die tollen Canon-Objektive den Nachteil des EF-Mounts. Damit kann man sie ja nicht mal an allen Canonkameras benutzen. Und Adapter sind irgendwie suspekt, ich denke immer, dass z.B. die Datenübertragung für Autofokus langsamer wird. Ich weiß nicht, ob ich da ein Vorurteil habe oder ob es wirklich so ist.

    Das stimmt - aber ich persönlich liebe den EF-Mount. Denn den habe ich sowohl an meiner EVA1 wie auch an meinen Pocket 6K Kameras. Nur bei der FS7 fahre ich über Adapter.


    Und was den Autofokus angeht: die Verwendung des LIDARS ist hier enorm leistungsstark! Das ist jedes Mal wieder umwerfend.


    Aber bring mal die FS7 mit Speedbooster und den schweren Vollformat-Objektiven auf den Gimbal, selbst wenn das so ein großer ist wie der RS3 Pro. Mit der EVA1 und der Pocket 6K Pro gelingt das wenigstens.

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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  • Lieben Gruß,
    Wolfgang


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  • Ich nehme den kürzlich gezeigten Film von Peter zum Anlass, mal die Frage nach unterschiedlichen Kadrierungen mit dem Gimbal nochmals anzusprechen. Der Film Kladow ist mit viel Liebe und Engagement gemacht. Leidet aber mE unter den limitierten Kadrierungen, die man mit dem Gimbal erreichen kann.


    Ist ja bei mir nicht anders. Mit dem von mir verwendeten Sigma 17-50mm balanziert man sein Gimbal halt aus. Und wenn man nicht extrem darauf achtet, endet man mit ähnlichen Kadrierungen, die man eigentlich nicht aufeinander schneiden sollte. Mir ist es bei der Geburtstagsfeier, die ich geschossen habe, ähnlich gegangen.

    Vermutlich muss man sich für Nahaufnahmen mehr bewegen. Näher ran gehen (was in uns etwas Widerstreben schafft, weil zu lästig). Und noch bewusster den Zoom Bereich nutzen.


    Meinungen dazu?

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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  • Bei meiner Sony ZV-1 auf dem Zhiyun M2 mit 294 Gramm spielt es kaum eine
    Rolle ob das Objektiv voll ausgefahren ist oder nicht bei einer Brennweite von
    14 - 70 mm (2,7-fach optisch). Mit dem Clear Image Zoom kann ich bei
    4K-Aufnahmen sogar 4,35-fach aufnehmen, das Objektivgewicht fährt dabei
    natürlich nicht weiter raus. Ausbalanciert habe ich alles für die halbe optische
    Brennweite, die Kamera kippt dabei nicht um.


    Man braucht also eine passende Gimbal/Kamera Konstellation, dann geht es
    in den Grenzen die ich hier beschrieben habe.

    Beste Grüsse;
    Es kommt darauf an wie kreativ man mit der Kamera umgeht, nicht wie teuer sie ist...

  • Ich nehme den kürzlich gezeigten Film von Peter zum Anlass, mal die Frage nach unterschiedlichen Kadrierungen mit dem Gimbal nochmals anzusprechen. Der Film Kladow ist mit viel Liebe und Engagement gemacht. Leidet aber mE unter den limitierten Kadrierungen, die man mit dem Gimbal erreichen kann.

    Zum Verständnis, unter Kadrierung versteht man den Bildaufbau, wie das Bild komponiert ist. Beispiele dafür Drittel-Regel oder Symmetrie vs Asymmetrie.


    Den Bildaufbau muss ich bei jeder Aufnahme beachten. Die Bildkomposition ist insofern unabhängig vom Gimbal oder einer Brennweite. Darüber muss man sich immer einen Kopf machen, sonst sieht das Bild halt schlecht aus. Das ist unabhängig von der verwendeten Technik.


    Bei der Filmbesprechung von Peters "Kladow" fehlten dir die Detailaufnahmen:


    Wolfgang: "Die Totalen werden auch immer wieder aufeinander geschnitten werden. Mir fehlen die Nah- und Detailaufnahmen. Eigentlich egal von was. Die Kirche etwa - da gibt es sicher Motive, die den Charakter stärker vermitteln. Oder im Hafen. Oder bei der heute als Restaurant verwendeten Villa - keine Details wie Gedecke, Speisekarten, einen Kellner etc"


    "Nah- und Detailaufnahmen" sind Einstellungsgrößen (die natürlich jeweils gut kadriert werden müssen, sonst ist das Bild schei...) Und als Einstellungsgrößen bestimmen sie meist den Bildausschnitt im Verhältnis zum Hauptmotiv. Und sind damit bestens geeignet für die Drei-Shot-Regel (weit. mittel, nah). Besser die Five-Shot-Regel, mit der sich Szenen gut aufnehmen lassen. (Beim Link Einstellungsgrößen nach unten scrollen)


    Mir ist nicht ganz klar, wo beim Bildaufbau und den Einstellungsgrößen ein Gimbal begrenzt. Gut, mit meinem kleinen DJI RS3 mini komme ich in Ecken, die man mit einem großen Gimbal nicht erreichen kann. Aber das liegt an der Größe des Geraffels.


    Zu Detailaufnahmen: Ich vergesse nicht nur die, sondern habe oft zu wenig Totale. Ich werde mir einen kleinen Zettel machen und ihn an meine Kamera kleben, dort wo das Display aufgeklappt wird. Darauf steht: weit. mittel, nah. Es ist zu blöd. obwohl es so einfach ist, habe ich von einer der Einstellungsgrößen meist zu wenig Aufnahmen.


    Beste Grüße, Uli

  • Natürlich sind die Einstellgrössen gemeint - die auch unterschiedlich definiert werden. Aber egal wie man die Stufen genau definiert - die alte Schnittregel ist, dass man eigentlich nur Material mit zwei Größen Unterschied hintereinander schneiden sollte.


    Zumindest mir kommt es vor, dass dies mit meinem 17-50mm Objektiv eher schwierig ist - zumindest ohne Ortsveränderung beim Filmen.

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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  • die alte Schnittregel ist, dass man eigentlich nur Material mit zwei Größen Unterschied hintereinander schneiden sollte.

    Wogegen die ich meist verstoße. Auf Reisen ist es schwierig, immer alle Einstellungsgrößen im Kasten zu haben, leider.


    Zumindest mir kommt es vor, dass dies mit meinem 17-50mm Objektiv eher schwierig ist - zumindest ohne Ortsveränderung beim Filmen.

    Meinst du damit, dass die ganze Gimbal-Kamera-Kombination zu unhandlich ist? Oder dass dieser Brennweitenbereich bei einer Ortsveränderung nicht ausreicht oder passt?


    Beste Grüße, Uli

  • Das Verstossen gegen Regeln bedeutet nicht, dass es dadurch besser wird. Filme werden langweilig, wenig fesselnd, die Aufmerksamkeit sinkt, man schaltet weg - gerade bei Totaler auf Totale geschnitten. Grossaufnahmen wirken halt interessant, fesseln, steuern den Fokus - halten den Zuseher eher dabei.


    Die Gimbal-Kombinationen mit den grösseren Kameras wie der Blackmagic Pocket 6K/Pro, EVA1, Pyxis - unhandlich zwar, aber technisch sind die natürlich möglich. Aber die Einschränkungen sind auch aufgrund der auf Gimbals nutzbaren Objektive da - auch wenn man mit Wechselobjektiven für viele Projekte gut durchkommen kann. Weniger für Eventfilme halt.

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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  • Zu Detailaufnahmen: Ich vergesse nicht nur die, sondern habe oft zu wenig Totale.

    Also bei den Detail- und Nahaufnahmen geht es mir hat ebenso, Totale habe ich eigentlich immer genügend.

    Insoweit muss ich auch noch etwas mehr daran denken.


    Den Gimbal (Zhiyun Crane 3S) setzte ich auch eher nur in bestimmten Situationen ein.

    Denn ich bin jetzt auch nicht unbedingt ein Freund von "bewegten" Aufnahmen, arbeite lieber mit Stativ. Aber in einigen Situationen ist das halt ein gutes Werkzeug.

    Und Nahaufnahmen sind damit natürlich auch möglich. Aber, wie Wolfgang ja auch schon schreibt, sind bei solchen Kameras, wie wir sie verwenden halt dann auch eher weitwinklige Objektive im Gebrauch und eine Veränderung der Brennweite (Zoomen) eher nicht so einfach.




    Deine Erwägungen sind natürlich auch von der Sache her richtig.


    Nur ist es eben halt auch so, dass dies bei den hier gemachten Filmen halt auch manchmal nicht so einfach umzusetzten ist, selbst wenn man dann im geeigneten Moment daran denken sollte. Denn die meisten "Drehs" hier finden doch eher spontan statt - selbst wann sich zuvor Information angelesen, oder sogar vor Ort "Aufklärung" betrieben haben sollte.

    Gestellte, oder beliebig wiederholbare Szenenaufbauten werden hier also eher selten vorkommen.


    Gut, Häuser, Denkmale, u.ä. werden sicherlich nicht weglaufen, hier ist dann eher der Zeitfaktor bei "begleiteten Reisen" das Problem. Und auch bei einem Event wie einer Geburtstags-/Hochzeitfeier, kann man gewiss auch einige Regieanweisungen geben.


    Aber grade die evtl. zufälligen oder überraschenden Ereignisse und Begenungen sind doch meist das Interessante. Und bei denen ist man dann schon froh, diese überhaupt irgendwie einfangen zu können.


    Beispiel aus meinem Kladowfilm: das Slippen des Sportbootes.

    An dem Tag war ich mit einem eher weitwinkligen Objektiv (18-35mm) und Stativ unterwegs, da ich eigentlich Übersichtsaufnahmen des Hafens geplant hatte.

    Die Leute kannte ich nicht und war froh, dass sie mir die Aufnahmen überfhaupt erlaubten.

    Da jetzt noch zu versuchen wärend der Ausrüstung des Bootes irgendwelche Nahaufnahmen zu bekommen, wäre nur schlecht möglich gewesen und hätte die beiden auch bei ihrer "Arbeit" gestört.

    Das Ganze hat auch nicht allzulanghe gedauert, sodass ich schon sehr froh war recht schell einen geeignete Position zu finden und dort aufbauen zu können.

    Es war von Anfang an meine Absicht den Vorgang komplett zu filmen und dann per Zeitraffer zu verkürzen. Insoweit waren dann auch keine Ortswechsel für irgendwelche Zwischenschitte aus einer anderen Perspektiven - z.B. Gegenschuss - mehr machbar. Dafür hätte esw mindesten eine zweite Kamera, möglichst mit eigenem Kameramann bedurft.


    Damit will ich nicht sagen, dass man Deine Ideen und Anmerkungen außer acht lassen sollte.

    Aber vieles was eben theoretisch halt schön, oder richtig ist, lässt sich halt oft von "Einzelkämpern" auch nicht umsetzten.


    Wie gesagt, muss ich mich halt bemühen schon bei der Aufnahme mehr an den späteren Schnitt zu denken. Denn was man nicht hat, kann man auch nicht zeigen.


    Gruß

    Peter

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    Rest ist private Meinung

  • Damit will ich nicht sagen, dass man Deine Ideen und Anmerkungen außer acht lassen sollte.

    Aber vieles was eben theoretisch halt schön, oder richtig ist, lässt sich halt oft von "Einzelkämpern" auch nicht umsetzten.

    Wir scheinen die Filmbesprechungen unterschiedlich zu verstehen.


    Es ist einfach das, was mir nach intensivem Anschauen eines Filmes auf- und einfällt.


    Es sind Anregungen. Und es ist viel gewonnen, wenn jemand bei seinem nächsten Projekt sich an die Debatte erinnert und eine Sache anders angeht als zuvor.


    Beste Grüße, Uli

  • Es sind Anregungen. Und es ist viel gewonnen, wenn jemand bei seinem nächsten Projekt sich an die Debatte erinnert und eine Sache anders angeht als zuvor.

    So verstehe ich es ja auch.

    Als Moderator verfasste Beiträge sind durch grüne Schrift erkennbar.

    Rest ist private Meinung

  • Ich will einen neuen Anlauf machen, um die Schwierigkeiten mit Kritik an Filmen aufzudröseln.


    Ja, du schreibst völlig zu recht:

    Nur ist es eben halt auch so, dass dies bei den hier gemachten Filmen halt auch manchmal nicht so einfach umzusetzten ist, selbst wenn man dann im geeigneten Moment daran denken sollte.

    (..) hier ist dann eher der Zeitfaktor bei "begleiteten Reisen" das Problem.

    (...) Aber grade die evtl. zufälligen oder überraschenden Ereignisse und Begenungen sind doch meist das Interessante. Und bei denen ist man dann schon froh, diese überhaupt irgendwie einfangen zu können.

    (...) Die Leute kannte ich nicht und war froh, dass sie mir die Aufnahmen überhaupt erlaubten.

    (...) Aber vieles was eben theoretisch halt schön, oder richtig ist, lässt sich halt oft von "Einzelkämpern" auch nicht umsetzten.

    Beim Zuschauer zählt das alles nicht.


    Er weiß nichts davon und zippt weiter. Man kann ihm nicht sagen: Zeit knapp, kompliziert, keine Erlaubnis, bin Einzelkämpfer...


    Und deshalb versuche ich ausbaufähigen Teile oder Konzepte in Videos rauszufischen. Und immer praktische Alternativen vorzuschlagen.


    Im Forum sollten darüber reden, wie man die Probleme in den Videos lösen kann.



    Dabei könnte das "Ja, und..."-Vorgehen helfen.


    Beispiel: Schauspieler stehen auf der Bühne und das Publikum ruft ein Thema, z. B.: "Radwege". Sofort müssen sie ein Stück über "Radwege" entwickeln. Ein Schauspieler sagt spontan einige Sätze, die anderen knüpfen daran an.


    Grundsätzlich muss man die Idee des vorherigen Sprechers akzeptieren („Ja“) und darauf aufbauen („und...“), um die Zusammenarbeit zu fördern und die Szene voranzubringen.


    Umgekehrt kann eine Antwort mit „Ja, aber...“ oder „Nein...“ das Stück abwürgen.


    NACHTRAG: Wir sollen diesen Teil der Debatte auskoppeln, hat ja nix mehr mit dem Gimbal zu tun.


    Beste Grüße, Uli

  • Ich habe das hier beim Gimbal dazu gehängt, weil mir durch die eigene Nutzung der EVA1 am DJI RS3 PRO sowie beim letzten Video von Peter das Problem bei der Gimbal Nutzung besonders stark aufgefallen ist.


    Mit dem LIDAR wird ein Objektivwechsel dann nochmals erschwert, weil man das System nicht nur nochmals ausbalanzieren muss. Sondern auch den Schrittmotor neu einstellen und neu kalibrieren muss. Das macht man dann nicht oder kaum, weil das ist halt beim Dreh dann doch sehr aufwendig.


    Klar kann man das abtrennen, ist ja ein generelles Thema der Bildgestaltung, der 5-shoots und des Schnitts.

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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    Der Rest ist meine Privatmeinung

  • Mit dem LIDAR wird ein Objektivwechsel dann nochmals erschwert, weil man das System nicht nur nochmals ausbalanzieren muss. Sondern auch den Schrittmotor neu einstellen und neu kalibrieren muss. Das macht man dann nicht oder kaum, weil das ist halt beim Dreh dann doch sehr aufwendig

    Das ist auch der Grund, warum einige Dokumentarfilmer ungern einen Gimbal einsetzen. Der fordert zu viel Aufmerksamkeit und lenkt vom filmen ab. Ich werde mit dem Ding auch nicht warm.


    Interessant, wann Jacques Crafford Gimbal oder Handkamera einsetzt:


    Er entscheidet nach

    1. Feeling (Gefühl, Emotionen)
    2. Camera Movement (Kamerabewegung)

    Kamerabewegung unterscheidet er in

    1. Motivated (motivierte), Handkamera, um z. B. Gefühle der Hauptfigur zeigen
    2. Unmotivated (unmotivierte), Gimbal, wenn die Bilder ruhig, schön, neutral werden sollen

    Er nutzt einen Gimbal, wenn er etwas über eine längere Entfernung verfolgen muss.


    Bei schnellen, kurzen Bewegungen, in denen er die Gefühle der Hauptfigur zeigen will, hält er die Kamera in der Hand.


    Hier wirkt die selbe Einstellung einmal mit Gimbal und dann per Hand unterschiedlich. Die Gimbal-Aufnahme ist eher für Werbung geeignet. Dagegen zeigt Handheld mehr Gefühle der Frau, wie im Kurzfilm oder einer Doku.


    Hier wechselt er in einer Szene von Gimbal auf Handheld, weil er die Reaktion des Schauspielers so besser zeigen kann.


    Im Video zeigt er an vielen praktischen Beispielen, wie unterschiedlich Handkamera und Gimbal-Kamera wirken und wann er sie einsetzt.


    "Gimbal VS Handheld - WHEN & WHY - Camera movement for CINEMATIC VIDEO", Jacques Crafford.


    Beste Grüße, Uli

  • Für die GH3 habe ich mir vor langer Zeit das Manfrotto MVG460 (Feiyu-Tech AK4500) Gimbal "eingebildet". Technisch funktioniert es einwandfrei. Aber, erst will es aufgebaut werden. Aufgebaut ist es unhandlich und bei wenig Platz (Gasthaus, Zimmer...) sperrig. Mit dem Ding fällt man wirklich auf. Leider ist es nur für wenige Aufnahmen zu gebrauchen (mehr oder weniger immer eine sehr ähnliche Einstellgröße). Also rauf aufs Gimbal, runter vom Gimbal und wer passt auf das Ding dann auf? Zudem ist es auf die Dauer ganz schön schwer.

    Für geplante Aufnahmen ist es sicher zu gebrauchen, für ungeplante aber leider aus meiner Sicht nicht.

    vg Ian

  • Wenn es kein Gimbal sein soll, dann habe ich öfters eine Art Umhängetasche wie Cine Saddle, Sakk oder ähnlich gesehen. Gibt mehrere Hersteller, kann man sich auch selbst bauen.


    Vorteil, stabilisiert recht gut und die Vorbereitungszeit ist null. Man hängt es sich um und stützt die Kamera ab, fertig. Klar, man fällt auch damit auf.


    Am einfachsten, ihr schaut es euch an:


    "This one piece of gear changed the way I shoot forever", Mark Bone.


    Beste Grüße, Uli