Popkiller Entfernung zum Mikro

  • Hallo zusammen,


    mein Mikro ist das Rode NT1 und dazu verwende ich den mitgelieferten Popkiller. Wie man so liest, sollte der Abstand vom Popkiller zum Mikro zwischen 5 und 20 cm sein.

    Ist für mich ein weiter Begriff, ok, richtet sich wahrsch. nach der Stimme jedes einzelnen, muß man eben testen.

    Da meine Frau die Kommentare spricht und sie zwar eine hellere Stimme hat, hört man, trotz verwendetem Popkiller, die P Laute manchmal doch sehr dominierend und störend und zwar immer dann, wenn der Subwoofer der Audio Anlage aktiv ist. Mit einem speziellen Filter in Adobe Audition konnte ich die Pops etwas reduzieren, aber nicht soweit, daß sie nicht mehr stören.

    Da der Popkiller an der Mikrohalterung mit angebracht ist, war er ca. 5 cm vom Mikro entfernt, als die Kommentare gesprochen wurden. Ich habe jetzt etwas an der Halterung verstellt, aber mehr als gute 10 cm Abstand krieg ich nicht raus.

    Wer hat denn Erfahrungswerte und Tipps, was ich besser bzw. anders machen könnte, um dieses Problem zu lösen ?

    Subwoofer ausschalten, das wäre aber für mich keine Option, nur im äußersten Notfall.

    Da ich das Problem mit meinem alten Shure nicht hatte, muß es doch vielleicht irgendwie mit dem Rode zu tun haben. Wollte dieses Mikro trotzdem nicht mehr missen.

    Gruß
    Herbie

  • In Audition kannst du den „POP“ ja sehr gut erkennen. Ich markiere ihn, und mache ihn dann leiser. Das merkt man dann im endgültigen Ton überhaupt nicht. Ist zwar ein bisschen Arbeit funktioniert aber prima.

  • Danke für den Tipp.

    Das habe ich auch schon gemacht, es kommt halt ganz darauf an, wielange der Film ist, sonst hat man ganz schön zu tun.

    Aber ich möchte das ja OHNE Nachbearbeitung, also schon beim aufnehmen sogut wie es geht, vermeiden.

    Gruß
    Herbie

  • Also 10 cm Abstand vom Mic zum Pop sind eigentlich schon gut.

    Wichtig ist aber auch der Abstand Pop zum Mund, der sollte auch nicht zu klein sein - s.o. 4. Punkt.


    Der Filter selbst - ich gehe jetzt mal von aus, es ist der aus dem Set von Rode - sollte eigentlich eine gute Qualität haben, also kein Problem bereiten. Der müsste ja aus zwei an Damenstrümpfen erinnernde "Netzen" bestehen.


    Im Handel bekommt man halt aber auch oft nur aus einfachem Plastik bestehende "Fliegenklatschen" als Pop-Filter angeboten. Die sind das Geld nicht wert.


    Und natürlich kommt es dann auch immer auf den Sprecher an.

    Einige Leute "ploppen" halt tatsächlich von Natur aus. Andere zischen dafür.

    Und auch das bekommt man nur in der Nachbearbeitung weg.



    ...hört man, trotz verwendetem Popkiller, die P Laute manchmal doch sehr dominierend und störend und zwar immer dann, wenn der Subwoofer der Audio Anlage aktiv ist.

    Da würde ich dann vermuten, dass es nicht an der Aufnahme selbst liegt, sondern der Ausgabe oder Bearbeitung.

    Man muss aber halt die Aufnahme auch immer mit einem guten EQ etwas "aufräumen", also z.B. bestimmt Frequenzen ausfiltern.


    Ich wundere mich jetzt auch, dass da ein (aktiver?) Subwoofer angesprochen wird.

    Machst Du denn tatsächlich Mehrkanalton mit einer eigenen LFE-Spur?

    (Nur) Dann macht der Sub auch einen Sinn.



    Wenn Du da also nur einfach Stereo-Ton über einen Verstärker verteilst, ist das für die Bearbeitung nicht gut - s.u. 1. Punkt.

    Bei der endgültigen Ausgabe könnte in der Anlage der Sub, bzw. Bass aber insges. auch zu hoch ausgepegelt sein.



    Da ich das Problem mit meinem alten Shure nicht hatte, muß es doch vielleicht irgendwie mit dem Rode zu tun haben.

    Dein Shure war halt ein dynamisches Mikrofon.

    Das NT-1 ist hingegen ein Großmembran-Kondensator mit Phantomspeisung. Das bildet halt auch viel präzieser ab.

    Genau deswegen nimmt man das ja auch.




    Folgende Vorschläge:

    1. überprüfe zunächt mal die Qualität der tatsächlichen "nackten" Aufnahme nur über zwei gute Stereolautsprecher (oder besser Studio-Monitore) und nicht über eine Sourround-Anlage;
    2. sofern diese Aufnahme nicht schon völlig schrottig ist (was ich nicht glaube) musst Du dann an Deiner Audio-Bearbeitung feilen, insbes. den Umgang mit dem EQ, und ggf. Hüllkurven verwenden;
    3. da im fertigen Mix ja auch noch andere Audio-Spuren hinzukommen (O-Ton, Musik, etc), musst Du auch diese in Deine Betrachtung einbeziehen;
      - also z.B. bestimmte Frequenzen in den anderen Spuren mit dem EQ absenken, auch wenn die sich alleine gut anhören würden, aber im Mix "zu voll" sind;
    4. wenn es schon in der Aufnahme zu stark ist, versuche einen etwas größeren Abstand Mund <> Pop, und/oder einen geänderten Einsprechwinkel;
      - also Mund nicht auf gleicher Höhe Mic, sondern ganz leicht von oben auf das Mic;
      - das ist aber immer abhängig von der Kombination Mic und Stimme;
    5. wenn es ganz schlimm ist, kannst Du auch mal zusätliche eine alte Strupfhose von Deiner Frau über den Pop-Filter ziehen;
      - Kleiderbügel + Damenstrumpf hat früher oft als Pop-Filter fungiert.

    Gruß

    Peter

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  • Hallo Peter,


    Vielen Dank für Deine Tipps und die Mühe.

    Mehrkanalton mache ich nicht, nur Stereo. Aber die Audioanlage im WZ, wo auch der PhilipsTV steht, ist ein 5.1 Soundsystem und ist auch so eingestellt, da wir manchmal passende Filme dazu ansehen. Muß mir nochmal die Einstellungen ansehen.


    versuche einen etwas größeren Abstand Mund <> Pop, und/oder einen geänderten Einsprechwinkel;
    - also Mund nicht auf gleicher Höhe Mic, sondern ganz leicht von oben auf das Mic;

    Auf jeden Fall werden wir mal bei den nächsten Kommentar Aufnahmen einiges mehr beachten.

    Gruß
    Herbie

  • siehe auch mal hier Mikrofonplatzierung


    Das ursprünglich zugehörige Video ist leider nicht mehr abrufbar.

    Aber es gibt da auch noch andere interessante Audio-Tutorials.

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  • Hallo zusammen,

    Muß mir nochmal die Einstellungen ansehen

    das hat wirklich etwas gebracht, am Marantz Verstärker die Einstellung Multi Channel Stereo gewält und die Pops sind sogut wie nicht mehr hörbar.

    Gruß
    Herbie

  • Hallo Herbie,

    ich habe gegen solche Plop-Geräusche damit gute Erfahrungen gemacht:

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    Bei meiner Frau ist es eher das Problem von ab und an sehr scharfen Zischlauten. Die lassen sich aber in der Post gut beseitigen.

    Gruß vobe49

  • Hallo Volker,


    Danke für den Tipp, aber beim Rode NT1 ist bereits ein Popkiller dabei, der direkt ans Mikrostativ angebracht wird. Damit kann man aber NUR maximal 10 cm vom Mikro weg. Das sollte aber reichen.

    Ich erhielt bereits Tipps, leicht von oben herab ins Mikro zu sprechen oder aber leicht am Mikro vorbei sprechen, das müssen wir jetzt mal testen.

    Gruß
    Herbie

  • Etwas, was ich bei den ganzen Tipps vermisse ist der Kompressor, der die lauten Stellen auch etwas abfedern kann. Das Wichtigste ist aber nicht zu nah an das Mikrofon herangehen. Warum Herbie mit seinem alten Mikrofon die Probleme nicht so hatte liegt wohl daran, dass das Shure ein dynamisches Mikrofon gewesen ist und das NT1 ein Kondensator. Die sind von Hause aus viel empfindlicher und transparenter.


    Vielleicht sollte man mal eine "Messreihe" anfertigen. In 5, 10, 15 cm vom Popschutz entfernt. Und dann nochmal den Popschutz in 5, 10, 15 cm entfernt vom Mikrofon. Dann hört man bestimmt die Unterschiede und kann den besten Abstand Mund-Popschutz-Mikrofon ermitteln. Später die Testreihe dann noch mit einem Kompressor bearbeiten, der kurze Attack-Zeiten gewährleistet, dann sollte der Drops gelutscht sein. Das ist erst einmal Arbeit, aber das Ergebnis wird überzeugen.


    Lieber einen kurzen prägnanten Satz wiederholen, um Vergleiche ziehen zu können. "Im Fitness-Studio trainiert Sabine Bauch, Beine, Po." Da sind B, P und S-Laute drin. Da hat man gleich alles, was kritisch sein kann.


    Sprecher ist auch eine "Kunst". Man muss schon diszipliniert den Abstand einüben. Viele Hobbyisten sprechen auch einfach viel zu leise, so dass sie näher an das Mikrofon heran müssen, um verständlich zu sein. Diese Nähe erzeugt einerseits den Nahbesprechungseffekt und andererseits die lauten P, T, K...

  • "Im Fitness-Studio trainiert Sabine Bauch, Beine, Po." Da sind B, P und S-Laute drin. Da hat man gleich alles, was kritisch sein kann.

    …und Tina kuckt zu… :servus:

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  • Wenn die Aufhängung vom Popkiller nur 10cm hergibt, dann kann man ihn notfalls an eine Kerze mit Kerzenständer klemmen. Denn für den Aha-Effekt einer Testreihe sind auch größere Abstände nicht verkehrt. Und wenn man nur merkt, dass es vielleicht zu weit weg ist. Oder es passt mit dem größeren Abstand doch besser. Wer nicht probiert wird es nicht erfahren.


    Man kann sich das ganze auch mit einer brennenden Kerze veranschaulichen. Wenn die Flamme kaum abgelenkt wird, dann sind die Abstände gut. Wenn die Flamme aber aus der Senkrechten gedrückt wird, dann kommen die Plopplaute auch im Mikrofon an. (Aber bitte nicht das Haus abfackeln.)

  • Bei einem vernünftigen Popkiller (und der Rode dürfte ok sein) reichen 10 cm zum Mic allemal aus.

    Ausprobieren muss man eher den Abstand Mund >>> Popkiller und den "Einsprechwinkel" zum Mic selbst.


    Und wie schon ganz am Anfang geschrieben, gibt es halt auch Menschen die schon im Mundraum "ploppen" (meist Zunge).

    Da hilft dann auch kein noch so guter Popkiller.

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  • Menschen die schon im Mundraum "ploppen"

    ...oder eben auch viele Zischlaute produzieren - keine Ahnung weshalb das so ist; hängt aber sicherlich mit der unterschiedlichen Physiognomie der Menschen zusammen.

  • Meine Einstellung sieht so aus, Mund zum Popkiller 3-4 cm, Popkiller zum Mikro 3-4 cm. Da popt, blobt, zischt oder kracht nichts. Nylon ist dreifach gespannt, innen, aussen und in der Mitte am Ring.

    pop01.jpgpop02.jpg

  • Da popt, blobt, zischt oder kracht nichts.

    Wobei das dem Bilde nach ein dynamisches Mikro ist.


    Herbie hat aber einen Kondensator-Mic mit Großmembrane, das reagiert etwas anders.



    Gruß

    Peter

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  • Wobei das dem Bilde nach ein dynamisches Mikro ist.

    ...und mit Windschutz...was soll da noch ploppen?

  • Wobei das dem Bilde nach ein dynamisches Mikro ist. NEIN! Kondensator.

  • Ok.

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