Maskenball - Magic Mask

  • In dem Thread "Mit Masken Licht steuern" (Klick) haben wir unter anderem über die Magic Mask von Davinci Resolve diskutiert. Nach Videos von Youtubern ist Magic Mask ein Universalmittel für das Maskieren. Egal was man dem KI aufgeladenem Tool vorlegte, es arbeitete immer sauber.


    Ich war zunächst auch begeistert, doch nach einiger Praxis bin ich zurückhaltend. Magic Mask kommt schnell an seine Grenzen, wenn das zu maskierende Objekt sich nicht durch steile Kanten, klare Farb- oder Helligkeitsunterschiede von seiner Umgebung abhebt, vor allem wenn diese Umgebung in Farben und Helligkeit ständig wechselt. Und das ist öfter der Fall, als einem lieb ist.


    Damit man das auch sehen kann, anbei zwei Clips, in denen ich jeweils Magic Mask verwendet habe.


    Im ersten Clip durchfährt ein Boot von rechts nach links das Bild. Ich habe ewig rumprobiert, unterschiedliche Korrekturpunkte, negative Maskierung, verschiede Startpunkte. Das Ergebnis war immer gleich: Im getrackten Objekt korrigierte Magic Mask von Frame zu Frame mal mehr und mal weniger von der Umgebung. In einem Frame wurde ein Teil des Hintergrundes mit erfasst, im nächsten wieder ausgeschlossen. In einem Frame der ganze Pullover, im nächsten nur die Hälfte: Ergebnis: Das Objekt flackert.


    In ersten Clip mit dem Boot habe ich Magic Mask durch eine "Curve" Maske (Power Window) ersetzt.


    Im zweiten Clip habe ich Magic Mask beim Schild links und rechts beim großen Boot verwendet. Da hatte Magic Mask weniger Probleme die Objekte zu maskieren. Ich musste aber beim Boot auch mehrmals korrigieren. Trotzdem sparte es mir hier viel Zeit. Die anderen drei Masken in Clip 2 sind getrackte Power Windows.





    Beste Grüße, Uli

  • Hinweis auf einen Bug in Davinci Resolve 20.1.1 und eine Besonderheit beim Duplizieren eines Clips:


    Bug Magic Mask -> h,265 Export:

    Wenn ihr in einem Node Magic Mask liegen habt, dann exportiert nicht nach HEVC (h.265). Sehr oft wird beim Rendern die Magic-Mask-Nodes nicht angewendet. Das Problem ist bekannt und ich hoffe, dass sie es im nächsten Release fixen.


    Meine Lösung: Nach langer Fehlersuche kam ich dahinter, dass nicht der Node an sich fehlerhaft ist, sondern dass das Problem im Zusammenhang mit dem HEVC-Export auftritt. Ändert den Export nach h.264 oder ProRes und die Magic Mask wird korrekt angewendet.


    Duplizieren eines Clips

    Noch ne unschöne Sache beim Duplizieren eines Clips in dem Magic Mask liegt: Wenn ihr den Clip mit "Option + Maus ziehen" dupliziert, dann wird zwar Magic Mask mitgenommen, aber ihr müsst den internen Rendervorgang der Magic Mask nochmals anstoßen. Ist bekannt und wir hoffentlich geändert.


    Beste Grüße, Uli

  • Hi Uli,



    sehr schöner und interessanter Beitrag, der auch gut zeigt, dass die primäre Farbkorrektur nicht alles ist.

    Ähnlich (also mit der "normalen" Maske) arbeite ich auch sehr oft in Edius.


    Was aus meiner Sicht noch zu erwähnen wäre, man muss dabei auch die "Randgestaltung" der Maske überlegt einsetzten.

    • Grade was Aufhellungen/Abblendungen betrifft sind "harte" Ränder der Maske eher nicht so gut.
      Diese passen halt bei klar definierten Kanten, also z.B. einer von der Sonne beschienen Hauswand an der Ecke zu einer kleinen schattigen Nebenstraße.
    • Oft ist es aber besser einen gewissen Pixelbereich als "weichen" Rand zu definieren, also den Effekt nach Außen oder Innen (oder beides) langsam überzublenden.
      Dadurch wird die Aufhellung/Abdunkelung im Bild besser kaschiert.


    Besonders schwierig sind natürlich Situationen, wie in dem von Dir gezeigten Beispiel mit dem Schlauchboot.

    Denn anfangs fährt es im Schatten und wird später von der Sonne beschienen, benötigt da also ggf. eine geringere Aufhellung.


    Neben den typischen Steuerungen des Effektes über Keyframes, kann nach meiner Erfahrung da evtl. auch die "Staffelung" von Masken hilfreich sein.

    Also mehrere Masken mit unterschiedlichen Einstellungen, bzw. Steuereungen übereinander zu legen.

    Ist am Anfang vielleicht etwas schwierig zu handhaben, aber mit etwas Übung bekommt man damit mehr "Feintuning" hin.


    Grade bei bewegten Objekten, kann das interessant sein.




    Gruß

    Peter

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    Rest ist private Meinung

  • Bug Magic Mask -> h,265 Export:

    Wenn ihr in einem Node Magic Mask liegen habt, dann exportiert nicht nach HEVC (h.265). Sehr oft wird beim Rendern die Magic-Mask-Nodes nicht angewendet. Das Problem ist bekannt und ich hoffe, dass sie es im nächsten Release fixen.

    Uli,


    Deshalb mache ich ab und zu von dieser Clip ein "Render in Place " und das Problem ist gelöst.

  • Deshalb mache ich ab und zu von dieser Clip ein "Render in Place " und das Problem ist gelöst

    Kann man machen, nur brauchte ich einige Zeit, bis mir klar wurde, dass der Export zu h.265 den Ausfall der Magic Mask Node auslöste.


    Render in Place versuche ich zu vermeiden, weil die Änderung dann in den Clip eingebacken ist und nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Und gerade bei so einem experimentellen Clip habe ich zig Mal geändert.


    Grade was Aufhellungen/Abblendungen betrifft sind "harte" Ränder der Maske eher nicht so gut

    Testläufe, ob die Maske überhaupt passt, mache ich immer mit harten Rändern. So sehe ich schnell, ob es grundsätzlich geht. Für die Endfassung werden dann "Softness" "Inside" und "Outside" angepasst.


    Denn anfangs fährt es im Schatten und wird später von der Sonne beschienen, benötigt da also ggf. eine geringere Aufhellung.

    Wenn das Boot durch den sonnigen Teil fährt, hätte ich das Cube Power Window per Keyframes in dieser Zeit noch dimmen können. War mir aber für das Experiment nicht wichtig.


    Also mehrere Masken mit unterschiedlichen Einstellungen, bzw. Steuereungen übereinander zu legen.

    Teile einer Maske durch eine weitere Maske z. B. zu verstärken, geht gut.


    Schwieriger wird's, wenn eine Maske, z. B. die des Bootes, durch eine andere fährt, z. B. die des Steges. und die Bootsmaske während der Durchfahrt NICHT beeinflusst werden soll. Habe ich mit einer "Outside"-Node versucht. Klappt aber nicht gut.


    Besser soll es mit dem "Key Mixer" gehen, muss ich aber noch testen.


    ... sehr schöner und interessanter Beitrag, der auch gut zeigt, dass die primäre Farbkorrektur nicht alles ist.

    Ich finde, der Film entsteht zu 51 Prozent im Schnitt.


    Oder wie es der Regisseur Hans W. Geißendörfer so schön sagte: "Einen Film drehen ist das Vorspiel, ihn montieren führt zum Höhepunkt." Wenn ihr mal wieder...


    Danke für die Kommentare.


    Beste Grüße, Uli

  • Render in Place versuche ich zu vermeiden, weil die Änderung dann in den Clip eingebacken ist und nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Und gerade bei so einem experimentellen Clip habe ich zig Mal geändert.

    Ja das ist klar, mache ich nur wenn ich zufrieden bin, dann kommt die Endrenderung des Films.


    Gruß

    Dirk PEL

  • Testläufe ... mache ich immer mit harten Rändern.

    Ich ja auch,

    Schwieriger wird's, wenn eine Maske, z. B. die des Bootes, durch eine andere fährt, z. B. die des Steges. und die Bootsmaske während der Durchfahrt NICHT beeinflusst werden soll. Habe ich mit einer "Outside"-Node versucht. Klappt aber nicht gut.

    Ich gehe in diesen Fällen (z.B. bei einem unkenntlich gemachten Kennzeichen eines abgestellten PKWs, welches das "passierende" Objekt ja nicht"verunstalten" soll) so vor, dass sich die eine Maske vor dem Objekt verkleinert, ggf. sogar ganz "aussetzt". Sobald das Objekt den Bereich passiert hat, baut sich die Maske wieder auf.

    Ist zwar natürlich etwas Arbeit, doch mit etwas Übung ist das auch recht schnell gemachen (bei mir in Edius).

    Und ich benötige das wirklich recht häufig.



    Oder wie es der Regisseur Hans W. Geißendörfer so schön sagte:

    Da gehe ich voll mit.

    Wobei mit "Schnitt" eben nicht nur das Kürzen und Aneinanderreihen von Aufnahmen gemeint ist, sondern eben sehr viel mehr datu gehört.



    Gruß

    Peter

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    Rest ist private Meinung

  • Im Video des 1. Beitrage sieht man, dass Magic Mask vieles, aber nicht alles kann.


    Hier ein Beispiel, wo Magic Mask gut funktionierte und mir 90 % der Arbeit abgenommen hat.


    Mit gerade mal 2 Referenzpunkten hat sie eine filigrane Statue automatisch perfekt maskiert. Das von Hand zu machen ist Strafarbeit!


    In einem 2. Durchgang habe ich die selbe Maske invertiert. Damit wurde die Statue vom Grading ausgenommen und ich habe nur den Hintergrund bearbeitet.


    Dann mit 2 Power Windows 2 zu helle Stellen abgedunkelt, eine Vignette gesetzt und fertig.


    Wie immer, jeder kann nach seinem Belieben graden, es geht um den Einsatz von Masken.




    Beste Grüße, Uli

  • Sehr schönes Beispiel. :yes:

    Beste Grüsse;
    Es kommt darauf an wie kreativ man mit der Kamera umgeht, nicht wie teuer sie ist...

  • Bug Magic Mask -> h,265 Export:

    Wenn ihr in einem Node Magic Mask liegen habt, dann exportiert nicht nach HEVC (h.265).

    Gute Nachricht, mit der neuen Davinci Version 20.2. scheint dieser Bug behoben. Jetzt kann ich in h.265 (HEVC) exportieren, ohne dass die Magic Mask's dabei ausgeschaltet werden, grade getestet.


    Beste Grüße, Uli