Beiträge von Roman Schön

    Wie Günther bin auch ich vor ein paar Wochen auf diese Kamera umgestiegen. Hauptargumente - von der JVC GZ-HD7 kommend - waren der gute Bildstabilisator, die Schwachlichtfähigkeit, das progressive Full-HD, die umfassenden manuellen Bedienungsmöglichkeiten und der sehr attraktiv gewordene Preis. Inzwischen habe ich mir noch drei äusserst günstige Zusatzakkus von Patona samt Ladegerät gekauft (über ebay). Ein solcher Akku hält für etwa 4 Stunden durchgehende Aufnahme. Mit einem Monacor Speiseadapter (EMA-20) für zirka CHF 33.-- kann ich nun auch mein vorhandenes JVC-Mikrofon weiterverwenden.


    Die Firmware habe ich schon mühelos eingespielt. Aufgrund der Erfahrungsberichte hier und an anderen Orten filme ich seit Beginn mit passenden WHT-BAL-Voreinstellungen und verzichte konsequent auf den automatischen Abgleich. Ich kann zwar bestätigen, dass das Bild insgesamt leicht rötlich wirkt. Mich stört das aber nicht, da ich einen warmen Ton mag, und so werde ich nichts dagegen unternehmen (anerbieten würde sich ansonsten ein Heliopan 103, wie hier berichtet wurde). Mit den Aufnahmen in AVCHD 50p bei 28 mbps und deren Bearbeitbarkeit in MAGIX Video Pro X5 auf meinem AMD-Rechner bin ich bisher zufrieden, obschon ich zur Verbesserung der Vorschauleistung während des Schnitts die Videos mit halber Bildrate (also 25 fps) anzeigen lasse.


    Etwas unsicher machen mich noch einzelne "Klicks", die im Originalton meines ersten Kleinprojekts zu hören waren. Hier möchte ich aber nicht vordringlich ein Camcorder-Problem sehen. Ich nehme das einfach mal zur Kenntnis und werde es weiter beobachten. Etwas unklar ist mir noch das Zusammenspiel zwischen dem über das Menü gewählte Aufnahmeprogramm und den Eingriffmöglichkeiten über die Custom-Taste (bzw. Rad). Aber das wird sich geben. Ich tendiere derzeit dazu, im Normalfall mit fixierter Verschlusszeit von 1/50 und maximalem AGC von +18 dB zu drehen, die Blendensteuerung der Automatik zu überlassen, einzig bei Bedarf den Lichtwert zu steuern (er ergibt sich dann aus einem Mix von Blende und Verschlusszeit). Der automatische ND-Filter ist derzeit an. Sollte er zu abrupten Helligkeitssprüngen während Aufnahmen führen (was bisher nicht passiert ist), würde ich ihn deaktivieren und gegebenenfalls halt aktiver die Verschlusszeit regeln. Der Autofokus arbeitete bisher gut. Die Gesichtserkennung liess ich trotz einiger Skepsis an und meine, dass sie hilfreich ist.


    Ich bin ich überzeugt: Die Investition hat sich gelohnt.

    Der Akku von Patona ist übrigens ein Volltreffer: Er lässt den Camcorder nun schon bald 4:30 Std. ununterbrochen "laufen". Auch die Restdauer wird korrekt angezeigt. Kann man übrigens den originalen Canon-Akku auch mit dem Patona-Ladegerät laden und umgekehrt den Patona-Akku im Camcorder laden?

    Ich habe inzwischen das Ladegerät mit Akku bestellt und mich bis etwa Seite 80 des ausführlichen PDF-Handbuchs vorgearbeitet. Im Vordergrund stehen derzeit bei mir folgende ungeklärte Fragen:

    • Gibt es - abgesehen vom Canon SM-V1 und DM-100 - externe Mikrofone, die bekanntermassen mit diesem Camcorder gut harmonieren? Ich habe ein Mikrofon von JVC, das meines Erachtens funktionieren müsste. Tut es aber nicht. Wahrscheinlich weil es von der Kamera mit Energie gespiesen werden müsste. Kann das sein; es hat nur einen 3,5 mm Klinken-Stecker?
    • Welche Erfahrungen und Empfehlungen liegen zu den drei denkbaren Autofokus-Modi vor: Instanst-AF, Medium-AF oder Normal? Ich meine mal gelesen zu haben, dass "Takitano" (leider letztmals hier im Forum aktiv am 8. Januar 2014) den Instant-AF meidet.
    • Gibt es Erfahrungswerte zur Güte der Gesichtserkennung/-verfolgung? Darf man sie guten Gewissens aktiviert lassen?
    • Gibt es Erfahrungswerte über die AGC?
    • Am schwersten tue ich mich noch mit der Kombination von den Aufnahmeprogrammen mit der Bedienung des Wahlrads: Mir ist noch nicht abschliessend klar, welche Eingriffsmöglichkeit über das Wahlrad bei welchem Aufnahmeprogramm zur Verfügung steht. Ich tendiere derzeit dazu, Gibt es Empfehlungen zum passenden Aufnahmeprogramm für Standardsituationen: P, Tv, AvV oder M? "M" scheint mir für den Normalfall zu aufwändig und die Blende möchte ich nicht fixiert haben. So blieben P (Blende und Verschluss automatisch) und Av (Blende automatisch, Verschluss fix), jeweils mit festgelegtem maximalem Gain. Was sind eure Erfahrungen?

    Wenige erste Erkenntnisse meinerseits:

    • Offensichtlich darf man den Weissabgleich nicht der Automatik überlassen: Das wurde schon mehrfach geschrieben und deckt sich mit meinen ersten Beobachtungen. Ich habe deshalb eine Taste mit dem Weissabgleich belegt.
    • Eine weitere Taste habe ich mit der Gegenlichtkorrektur belegt.
    • Es ist inzwischen schon die Firmware 1.0.4.0 verfügbar. Ich habe den Update (ab 1.0.1.0) noch nicht eingespielt, werde das aber bald tun.
    • Der Bildstabilisator arbeitet hervorragend. Für mich - von der JVC GZ-HD7 kommend - ist das schon fast ein "Kulturschock". Ich darf künftig wohl doch ab und zu das Stativ wieder zu Hause lassen. Dasselbe gilt für die Lowlight-Fähigkeit: Kein Vergleich zur zugegebenermassen heillos veralteten GZ-HD7E.
    • Als Aufnahmemodus arbeite ich wohl vorerst in AVCHD 28 mbps 50p LPCM. Möglicherweise gehe ich später zurück auf 25p.

    Nochmals vielen Dank, Günther. Ich befasse mich seit heute Nachmittag endlich mit dem Handbuch. Bestimmt werde ich mich morgen mit Fragen zu einzelnen Menüpunkten melden. Vorerst wünsche ich aber eine gute Nacht.

    Ich konnte in diesem Thema keinen Link finden. Auf Amazon fand ich aber dieses Angebot. Bin ich da richtig?


    Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass bei nicht originalen Akkus die Akkureststärke/-laufzeit nicht angezeigt wird. Kannst du das bestätigen? Wechselst du demnach den Akku nach Gefühl oder halt, sobald die Automatikabschaltung greift?

    Hallo Günther


    Auch ich habe Dienstag meine neue G30 geliefert bekommen. Sie löst meine JVC GZ-HD7 aus dem Jahr 2007 ab. Habe gestern meine ersten Aufnahmen gemacht: Sitzend aus dem Publikumsraum aus etwa 15 m Distanz eine Person auf der Bühne zu Portraitgrösse herangezoomt und aus der Hand gefilmt. Ich war mächtig erstaunt, was der Stabilizer leistete.


    Ich konnte mich mit den zahlreichen Einstellungen auch noch nicht vertieft auseinandersetzen und bin gleichermassen auf der Suche nach passenden Settings. Am verregneten Sonntag vor bald einer Woche habe ich diese Diskussion hier etwa zwei Stunden studiert und mir dabei folgende Aussagen notiert:

    • Ein Unterschied zwischen MP4 50p 35MB und AVCHD 50p 28 MB lässt sich kaum finden. So steht mein Camcorder erstmal auf AVCHD 50p 28 MB.
    • Verschiedentlich beklagt (offenbar die grösste Schwäche): Der automatische Weissabgleich sei fragwürdig und könne sich unerwartet in ähnlichen Aufnahmen deutlich unterscheiden. Man sollte darum unbedingt eine Voreinstellung verwenden oder manuell abgeleichen.
    • Die Farbe tendiert zu Rosa. Ein "Heliopan 103" gleicht das aus und funktioniert auch mit Weissabgleich. Weiss bekommt mit dem Filter manchmal aber einen grünen Stich. Hier stellt sich die Frage, was man eher akzeptieren kann: grünlich oder rosa Farbstich. Ich starte mal ohne Heliopan.
    • Das Mikrofon nehme manchmal die Zoommotor-Geräusche mit. Mann könne das minimieren, indem man die Zoom-Geschwindigkeit auf "Langsam" und die Geschwindigkeit vom Zoomregler auf maximal 14 stelle. Letztere Einstellung habe ich noch nicht gefunden.
    • Instant-AF soll bei wenig Licht Probleme haben und deutlich pumpen. Der normale AF soll etwas lahm sein.
    • Ausgefressene Belichtung sei selten. Meine Bühnenaufnahmen von gestern scheinen mir allerdings teilweise gar hell. Obschon: Scheinwerferlicht neben Schwarz - das ist für jeden Camcorder eine Herausforderung.

    Gruss
    Roman

    Zitat

    Original von Magnol
    [...] könntest du freundlicherweise in Erfahrung bringen, ob Video Pro X 6 in naher Zukunft auch das neue Sony-Format XAVC S (4 K aus der FDR AX 100) unterstützt?

    Verlässlich lässt sich noch nichts sagen, da zumindest einige Softwarehersteller selber noch auf Testgeräte warten (offenbar wurde die Presse vorrangig bedient). Es ist aber davon auszugehen, dass MAGIX alles daran setzen wird, wichtige Geräte wie die AX100 gut zu unterstützen. Wie du selber geschrieben hast: MAGIX wirbt mit 4K und möchte natürlich auch, dass VPX mit solchen Geräten genutzt wird! Weiter darf man davon ausgehen, dass das Material der AX100 von Beginn an in VPX6 importierbar ist, wobei eventuell noch Optimierungen für die Performance des Materials nötig sein werden.


    Solltest du irgendwoher an Testmaterial direkt aus der Kamera kommen, dann bitte her damit.

    Gerade habe ich dem anderen Wolfgang in Slashcam geschrieben und richte das passend gern auch an dich:


    Das werde ich, Wolfgang. Überstürzen muss ich ja nichts. Nachdem ich nun auch mit meiner GY-HD100 zu 4:2:2 (sogar uncompressed) komme, überlege ich mir gar, nach so viel Zeit noch etwas länger dabei zu bleiben. Als ich sie heute für die Tests wieder in den Händen hielt, wurde mir wieder richtig warm ums Herz. ;-)


    Beide Kameras - die GY-HD100 sowie die GZ-HD7 - gelten ja in Fach-Foren als beinahe unbrauchbar. Überdies sind sie uralte Dinosaurier und die Technik ist heute um Längen weiter; darüber brauchen wir nicht zu debattieren. Vielleicht sehe ich die Schwächen dieser Geräte mit meinem Laienblick sogar zu wenig, was aber letztlich nichts ausmachen würde. Ich habe ja keine Abnehmer, die mit den Messgeräten dahinter gehen. Und was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss.


    In der Summe meine ich, dass ich mit ihnen nach wie vor ordentliche Resultate hinbekomme. Man muss nur einige Dinge beachten. So gehe ich bei der GY-HD100 beispielsweise nie über Gain 18 oder Blende 8.0. Und bei der GZ-HD7 senke ich die Helligkeit um mindestens -1. Zudem vermeide ich Aufnahmen bei wenig Licht. Es spielt meines Erachtens letztlich nicht nur eine Rolle, wo die Kamera ihre Stärken und Schwächen hat. Entscheidend scheint mir auch, wie gut man sie als Kameramann kennt und insbesondere gegen die Schwächen angeht, denn in diesem Segment gibt es ja kaum die perfekte Kamera.


    Ungeachtet deiner bestimmt berechtigten Vorbehalte: Ich mag auch ganz einfach Mpeg-2, weil das so unproblematisch ist und beim Schnitt so schön flutscht.

    Korrekt, Wolfgang: Sie kann 1080p/25, 720p/25 und 720p/50. Da wäre dann schon was Passendes dabei. Für die Keyings habe ich auch nichts gegen 25p.


    Du hast mich nun aber doch noch dazu gebracht, einen anderen, günstigeren Ansatz zu verfolgen: hier. Dazu mache ich gerade einen Test, ähnlich wie du ihn hier beschreibst.


    Tut mir übrigens leid, wenn die Diskussion jetzt in zwei Foren parallel läuft. Wollte mich im MX-Cutterboard auch wegen der Kompatibilität der Daten in VPX schlau machen und stiess dann kurz darauf auf den umfassenden Thread hier.

    Einen wunderschönen Sonntagmittag euch allen.


    Ich versuche hier gerade, aus meiner JVC GY-HD100 ein 4:2:2-Signal in 720p/50 zu capturen. Die GY-HD100 kann dieses nicht aufzeichnen. Wohl aber liegt ein solches Signal am YUV-Live-Ausgang an.


    Meine Idee: Für meine seltenen, aber doch ab und zu gemachten Keyings könnte ich dieses Live-Signal mit der Blackmagic Intensity Pro auf dem Rechner direkt capturen. Damit käme ich mit meinem vorhandenen Equipment zum Nulltarif zu 4:2:2-Videos. Das klappt auch, wenn ich über die Software von Blackmagic als AVI uncompressed capture. Allerdings werden dann die Videoclips gigantisch gross.


    Versuche ich dagegen, mit Virtualdub im Ut-Video-Codec zu capturen, klappt es nicht: Beim Einstellen des Bildformats (Video > Set custom format > use custom size: 1280 x 720) gibt Virtualdub die Fehlermeldung aus "the capture device does not support the selected video format".


    Kann jemand helfen?

    Zitat

    Original von wolfgang
    Und kann man XDCAMex mit dem Material vergleichen, was hier die Canons liefern?


    Wenn man den Quellen glauben darf, dann ist das vergleichbar. So steht etwa hier geschrieben, das Speichern erfolge "in einem MXF-Containerformat, das im Prinzip Sonys XDCAM EX ähnelt — mit dem entscheidenden Unterschied, dass der Camcorder bei 50 Mbps Datenrate mit 4:2:2-Signalverarbeitung arbeitet (damit entspricht das Datenformat von den Eckdaten her dem, das Sony im PMW-500 verwendet, wenn dieser im FAT-Modus genutzt wird)."

    Das relativiert den Nachteil bei Sucher/Display. Ich kann diesen Aspekt also abhaken.


    Zum einen ist die bessere manuelle Beeinflussbarkeit des Bildes eines meiner Anliegen. Diese Möglichkeiten würde ich gerne beim planbaren (um nicht zu schreiben "szenischen") Arbeiten nutzen. Immer dann, wenn ich Zeit zum Drehen von geplanten Einstellungen habe, beispielsweise bei Events, Dokumentationen, kleinen Imagevideos usw. Zum anderen soll sie meine bisherige "Kleine" (JVC GZ-HD7) als "Reportage-Kamera" ablösen, wo oft die Zeit für exakte Einstellungen fehlt (Hochzeiten, private Anlässe usw.) und darum durchaus die Automatik arbeiten darf. Mir scheint, die Kamera bietet dazu einen optimalen Kompromiss: Sie ist knapp genügend gross, um anspruchsvollere Aufgaben mit manueller Einstellung komfortabel zu lösen, dennoch klein genug zur Mitnahme überall hin, auch mal auf eine Wanderung in die Berge. Und das alles mit 4:2:2, wenn mal gekeyed werden soll. Das Gerät ist zwar nicht auf dem neusten Stand der Technik, bleibt dafür bezahlbar.


    Ich glaube, die XF100 würde meine Ansprüche gut abdecken.