Sigma ART 85mm F1.4

  • Sigma füllt geschickt die Lücke zwischen den meist schlichten Kit-Linsen und den hochpreisigen und lichtstarken Festbrennweiten von Canon, Nikon, Zeiss & Co. Nach dem wohlwollend aufgenommenen ART 50mm, 1,4 ist das 85mm, 1,4 da. Es würde mich sehr wundern, wenn Sigma die ART-Linie nicht bis zur Photokina weiter ausbaut.


    Sigma selbst


    Beste Grüße, Rod


    /Edit: Links auf Wunsch des Autoren herausgenommen - wenzi

  • Im Titel sprichst du vom Sigma ART 85mm - warum bringst du dann in allen Links das alte Sigma 85mm? - Die ART-Reihe von Sigma und die herkömmlichen Sigma-Objektive sind für mich 2 Welten.


    Es wird ja auch tatsächlich ein 85mm ART kommen...

  • Weil ich gerade drei Sachen gleichzeitig gemacht habe.*


    Sorry an alle für meinen Mist oben, kann ihn nicht mehr löschen.


    Hier ist das "richtige Gerücht": "Sigma 85mm f/1.4 DG Art in August? [CR2]", via Sigma Rumors.


    Beste Grüße, Rod - * Der sich gerade schadenfrohe Kommentare über Männer und deren multitask Fahigkeiten anhören kann .... grrrr


    PS: An einer Stelle hatte ich noch gestutzt, als ich den Preis sah. Da ich noch mit zwei anderen Dingen beschäftigt war, verhallte dies leider im Unterbewussten.

  • Die Erwartungen sind natürlich hoch, nach dem das 35mm ART und das 50mm ART sämtliche Canon- und Nikon-Alternativen hinter sich gelassen haben.


    Seit Kurzem erst hat ja dxomark den enormen Schärfezuwachs der Kameras ohne AA-Filter (Nikon D800E, Sony A7r) anhand einer langen Versuchsreihe mit der D800E aufgezeigt. Da trennt sich einmal mehr die Spreu vom Weizen und so ein Sigma 35mm ART oder ein 50mm ART heben dann richtig ab zu neuen Dimensionen. Canon und Nikon schaffen das momentan nicht - sogar das Zeiss OTUS, bisherige Schärfespitze kann das Sigma 50mm ART nicht deutlich überholen. Nur in wenigen Werten liegt es darüber, in anderen ist das Sigma sogar besser (Mikrokontrast)... als das 3500 Euro teure Zeiss!! - Sigma hat ja sogar genau das begründet: Mehr Mikrokontrast bei minimalen Schärfeeinbussen. Und die Rechnung ist aufgegangen: Mikrokontrast trägt mehr zur subjektiven Bildqualität bei, als Detailauflösung, weshalb der ideale Punkt leicht unterhalb der maximalen Detailauflösung ist. ... Und das Sigma hat ausserdem AF ;)


    Ein 85mm ART mit ähnlicher Leistung wäre der Traum schlechthin! - Es ist das ideale Studio-Porträtobjektiv. 50mm verzerren das Gesicht zu stark, wohingegen die Porträtbrennweite 105mm oft zu stark heranholt, was problematisch ist, wenn man spontan DOCH noch eine Ganzkörperaufnahme machen möchte - oder schlicht: Wenn das Studio nicht gross ist. Die 85mm verzerren Gesichter nicht und bieten dennoch genügend Spielraum für andere Bildausschnitte.

  • Acha..., "Schärfespitze" für Studio-Portraitaufnahmen...
    Da muß sicher jede Hautunreinheit vorher zugespachtelt werden Cici?

    Beste Grüsse;
    Es kommt darauf an wie kreativ man mit der Kamera umgeht, nicht wie teuer sie ist...

  • Gerade Studioaufnahmen mit Haut ist eines meiner Lieblingsgebiete. Da ist es oft sehr wichtig, dass man einzelne Poren sehen kann (z.B. in der Beauty-Fotografie, sprich: Kosmetikwerbung etc.). Ein Produkt muss zum Model passen muss zum Kunden passen muss zum Bildlook passen muss zum Objektiv passen ;) . Vor vielen Jahren hat man bei Beauty-Bildern die Haut künstlich weichgezeichnet oder "glattgebügelt". Das hat den Kunden nicht gefallen, weil die Haut damit unnatürlich aussieht. Der Kunde fühlt sich (je nach Produkt) nicht angesprochen von einem "Barbie-Look". Somit kam eine (IMHO grausame) Phase, in der man einfach zuerst die Haut glattgebügelt und danach eine künstliche Strukturschicht darüber gelegt hat. Das wird auch heute noch oft gemacht, aber es sieht halt einfach nicht nach "Haut" aus. Damit Haut nach Haut aussieht, braucht es Bilder, welche viel Schärfe vorweisen (mit Mittelformat habe ich Blende 16 gebraucht, aber die Nachteile des Mittelformats haben überwogen, weshalb ich zur D800E gekommen bin). Erst mit voller Schärfe als Ausgangsmaterial kann man dann beginnen, je nach Produkt mehr oder weniger Hautstruktur zu erhalten. Dabei ist die Hautstruktur auf EINEM Layer und die Farbinformation des Bildes auf einem ANDEREN (ähnlich wie die CMYK-Kanäle, wobei K für die Hautstruktur wäre... Schwarz sollte aber dennoch bei Porträts nie als Druckfarbe genommen werden). Je mehr man den Layer mit der Hautstruktur einblendet, desto mehr sieht man von den Poren - desto "echter" wirkt das Bild. Dennoch ist dieser Layer - bestehend nur aus Hautstruktur - selber auch bearbeitet, was sehr leicht geht. Deshalb sind die paar wenigen Hautunreinheiten eines Beautymodels überhaupt kein Problem. Das grössere Problem sind die Flecken durch die Blutbahnen unter der Haut (Netzstruktur). Diese wird durch den Farblayer ausgeglichen. Ich staune immer wieder, wie reine Haut es doch gibt, wo alle meinen, die Beautymodels der Zeitschriften würden nur NACH Photoshop existieren. Das Abgleichen der Layer, das kontrollieren jedes Quadratmillimeters kostet alles viel mehr Zeit, als die 2 Pickelchen eines Models.


    Ein Zuspachteln wäre oft kontraproduktiv, weil ich es in der Bearbeitung dann weniger gut auffinden kann. Für die Bildauswahl (erster Schritt) ist es sowieso irrelevant. Und NACH der Bildauswahl bleibt nur noch so wenig übrig (1-4 Bilder), dass man auch die Zeit finden kann, die Hautunreinheiten (je nach Produkt auch Leberflecken) weg zu machen. Bei den extremsten Beauty-Bildern muss man noch die Grösse und Position der Augen abgleichen, Nase verschmälern etc. - bei anderen Produkten hingegen (oder bei bekannten Gesichtern) sollen natürlich nicht einmal Leberflecken entfernt werden und Fältchen werden auch nur wenig berührt. Und im anderen Extrem verstärkt man die Hautstruktur (durch Kopieren des Layers). Durch die Transparenz kann man dann die Feinabstimmung machen.


    Bei anderen Produkten (z.B. oft in der Stockfotografie bei Familienaufnahmen etc.) sind Hautunreinheiten erwünscht. Somit bin ich persönlich gar kein Freund des Spachtelns - aber unbedingt ein Freund von Hautstruktur, selbst wenn diese idealisiert wird. Weiche Porträts mag ich nicht.


    Zurück zum Objektiv: Der Vorteil eines Zeiss 135mm, Zeiss OTUS oder Sigma ART 50mm ist, dass sie Details, welche eine Pixelbreite von "1" haben, auch so darstellen. Das können Kameras mit AA-Filter nicht und das können Objektive mit 80% Sensorausnutzung nicht. Wie das dann im Idealfall aussieht: Ein Haar, welches auf dem Bild 1 Pixel breit ist (oder die Kante einer Hautpore), ist dann maximal scharf. Ein Pixel links und rechts davon (bildlich gesprochen) ist keine Verunreinigung durch die Helligkeit und Farbe des Haars, wie es bei Kameras mit AA-Filtern der Fall ist, oder bei Objektiven mit wenig "Auflösung". Bei jenen ist es nämlich so, dass z.B. ein dunkles Haar die umgebende helle Haut quasi "verseucht" und zwar sowohl in Helligkeit (=abdunkelt), als auch in Farbe (=bräunt/schwärzt). Die Haut tut dasselbe gegenüber dem Haar und somit resultiert ein weniger scharfes Bild und ausserdem weniger Mikrokontrast. Gerade für Retusche auf Porenebene wünsche ich mir dies aber...


    Jedem das Seine. Ich habe mit DSLR ohne AA-Filter und Objektiven mit 100% Sensorauslastung (Zeiss 135mm) eine neue Welt entdeckt und erfreue mich an den Resultaten! - Es gleicht übrigens einem herunterskalierten Bild, weil dieses ja durch das Herunterskalieren auch höherwertige "Umgebungspixel" bei Details bekommt. Mir haben herunterskalierte Bilder deshalb schon immer gefallen - und jetzt habe ich Bilder mit "echten" 36 MP. Die Diskussion, wofür es so viele Pixel braucht, können wir hoffentlich weglassen. Ich habe an anderer Stelle schon von den vielen Einsatzgebieten geschrieben, welche viele Pixel verlangen. Mit den gebräuchlichsten Einsatzgebieten der Fotografie haben diese alle NICHTS zu tun - das ist klar.