Ich glaube Marco hat das mal ganz gut erklärt:
das menschliche Hirn ist bestens dafür eingerichtet, auch sehr schnell wechselnde Bildeindrücke zu verarbeiten. Eine minimale Bewegung mit den Augäpfeln, ev. sogar zwischen einem Liedschlag liefert schon wieder ein ganz anderes Bild und andere Objekte, auf die man sich blitzschnell konzentrieren kann.
Der harte Bildschnitt ist daher in der Tat der Normalfall eines Schnittes, wenn gewisse Regeln beachtet werden.
Überblendungen sind daher häufig Notlösungen oder verfolgen ein ganz bestimmtes dramaturgisches Ziel.
Eine der wichtigsten Grundregel bei harten Schnitten ist übrigens, dass beim Filmen eines Objektes die Kamerastandpunkte, egal ob in Totale oder Großaufnahme einen Halbkreis von 180 Grad nicht verlassen sollten.
Beim Ton verläuft die Sache etwas anders. Die Tonkulisse verändert sich nicht so schnell beim Umherblicken und sollte innerhalb einer logisch zusammengehörenden Sequenz demnach von Szene zu Szene auch eher kontinuierlich weiterlaufen.
LGH