...-über die langfristige Archivierung bereits verwendeter Clips...-

  • ...- mache ich mir häufig Gedanken, und möchte mich vor allem mal an die Älteren unter uns wenden.
    Bruno äußerte sich neulich mal ähnlich: "Wer sein ganzes Zeug`s mal weiterführen würde...-? -oder so ähnlich war da was "rauszuhören".
    Ich betreibe unser Hobby ja rein "erinnerungsmäßig", um eben mal wieder sich zu erfreuen, wo man war, was man gesehen hat, auch leisten konnte, in den hochalpinen Regionen z.B., vor 10 oder 15 oder 20 Jahren etc.
    Und, mal ehrlich: Wer hat denn groß bereits die in den fertigen Filmen verwendeten Clips später nochmals verwendet? Ich jedenfalls nicht.
    Sie füllen aber nun über Jahre etliche HDD`s, die auch von Zeit zu Zeit hin und her kopiert werden müssen, um Lesbarkeit zu erhalten. Wofür? frage ich mich immer öfter!
    In diesem Jahr bin ich nun umgestiegen auf 50p. Also: Neues Archiv für neues 50p-Material anlegen und pflegen...-, und das alte 50i-Zeugs weiter mit erhalten?
    Wie macht Ihr das? Wie angedeutet, gibt es doch sicherlich "Ältere" unter uns, die sich mit gleichen Gedanken befassen / befaßten?
    Für die, die noch ihr halbes Leben, oder noch mehr, vor sich haben, stellt sich natürlich diese Frage in anderer Form.
    Ich bin gespannt auf Eure Meinungen, denn der Kauf einer neuen HDD stünde schon wieder an. :gruebel:


    Freundliche Grüße
    Günter

  • Ich archiviere zwar meine Clips, doch letztendlich bleiben langfristig nur die fertigen Filme übrig. Den Rest benötige ich nicht mehr. Das ist nach ca. 5 Jahren spätestens der Fall.


    Ausnahme: Unfertige Videos... und da habe ich einiges herum liegen.

  • Ich hebe nur die fertigen Filme auf. Einmal als ISO (Blu-ray und DVD) und jeweils als gebrannte Disk. Für den Multimediaplayer habe ich den fertigen Film als Datei (z.B. in 50p) Ich habe noch nie in meiner jahrzehntelangen Videokarriere einen Film ein zweites Mal geschnitten, also brauche ich die original Dateien nicht mehr.
    Das mag jemand anderes natürlich konträr sehen, aber für mich reicht das und ich habe alle Filme, die ich je gedreht habe auf einer 2TB-Platte als Archiv.

  • Nach dem Schnitt konsolidiere ich das Projekt aus EDIUS heraus in ein Archiv-Verzeichnis.
    Dieses Verzeichnis wird auf USB oder eine BD als Datei gesichert. Das Ursprüngliche Rohmaterial kommt weg, natürlich habe ich auch eine BD mit Authoring von dem Projekt, auch eine DVD!

    Beste Grüsse;
    Es kommt darauf an wie kreativ man mit der Kamera umgeht, nicht wie teuer sie ist...

    2 Mal editiert, zuletzt von Achilles ()

  • Zu einem ordentlichen Archiv gehört auch eine Möglichkeit zu suchen – also muss ein Archiv auch verwaltet werden. Nur wer macht das und wann braucht man später mal Aufnahmen aus diesem Archiv…?


    Ich habe hier ca. 700 bis 800 Stunden aus einem Zeitraum von ca. 30 Jahren auf Band im Schrank stehen. Bisher habe ich nur sehr, sehr selten wieder erneut nach Rohmaterial gesucht. Ältere Filme ja, die schaut man immer wieder mal an – aber Rohmaterial wird eher weniger benötigt. Wenn ich alle 3 oder 4 Jahre mal was raussuche ist das schon sehr hoch gegriffen.


    Aus dieser Erfahrung heraus „lohnt“ ein umfangreiches Archiv nicht. Trotzdem hebt man halt vieles auf…..


    Servus


    Dirk

    Als Moderator verfasste Beiträge durch grüne Schrift erkennbar

  • Zitat

    Wie macht Ihr das?


    Originalvideo sichten - erbarmungsloser Rohschnitt - Rohschnitt hochwertig rendern (am besten smart) - auf Festplatte archivieren, Originalfiles löschen - Nach ein paar Monaten mit nüchternem Blick auf das Wesentliche den Feinschnitt machen, auf 2 Festplatten sichern. Beim Feinschnitt wähle ich für den Export mp4 in bestmöglicher Einstellung.

  • Zitat

    Ich habe noch nie in meiner jahrzehntelangen Videokarriere einen Film ein zweites Mal geschnitten, also brauche ich die original Dateien nicht mehr.


    So lange ist meine "Videokarriere" zwar noch nicht, aber es ist schon vorgekommen, dass ich ein Video neu bearbeitet habe (sogar das Material neu gecaptured). Das lag an einem Softwarewechsel (von Video deluxe zu Vegas).


    Ein anderer Grund ist, dass ich Material habe, was ich (ursprünglich) inhaltlich ganz gern verwendet hätte, es dafür aber zu verrauscht war. Damals hatte ich noch kein NeatVideo oder ähnliche Tools zur Verfügung.


    Mein originales HDV- und D8-Material habe ich noch komplett auf Bändern (ob die noch lesbar sind, ist eine andere Sache), aber das ist auch nicht viel. Ansonsten speichere ich die Rohdateien, Projektdateien, etc. sowie die ISOs als Backup auf externen Festplatten. Allerdings muss ich zu meiner Schande gestehen, wirklich organisiert ist das System nicht. ;)

    Greetings,
    ro_max


    Grüne Kommentare sind als Mod, der Rest als User geschrieben.

  • Ende Juni habe ich mir meine erste AVCHD-Cam geleistet (Canon HF G30), damit wurde mein bisheriges Sicherungskonzept aus HDV2-Zeiten (Mini-DV Band, externe USB-Platten) in Frage gestellt: Wie sichere ich nun meine Original-Clips?
    Nach vielen Diskussionen und Recherche in diversen Foren über NAS, Raid, USB-HDD ..... habe ich jetzt ein 2-stufiges Sicherungskonzept realisiert, wobei Themen wie Netzzugriff, Mediaplayer etc. für mich nicht relevant waren.


    Stufe 1: Sicherungen auf dem PC selbst:
    1. Videoclips aus der Cam werden auf eine eigene Platte (750 GB) gespielt und händisch in der Video-Datensicherung gesichert (s.u.)
    2. Alle Daten und die Projekte werden auf einer eigenen Platte (750 GB) gehalten. Diese werden per AllwaySync auf eine eigene Platte (750 GB) gesichert bzw. aktualisiert. Die fertigen Projekte (alle Medien, Daten, Images und Projektdateien) werden händisch in der Video-Datensicherung gesichert (s.u.)
    3. Die Systemplatte wird entsprechend den erfolgten Veränderungen/Ergänzungen mit Acronis als Image (Vollsicherungen) gesichert


    Stufe 2: Video-Datensicherung auf externen USB-Platten
    Alle Originalclips und alle fertigen Projekte werden entsprechend dem Arbeitsfortschritt händisch auf USB-Platten (2 TB) und zwar PARALLEL gesichert (SiCH A, SiCH B)
    Die Platten mit SiCH A lagern ausgeschaltet, aber zugriffsfähig am PC, die Platten mit SiCH B lagern nebenan im Regal (ich kenne das Thema "Brandgefahr", aber in dem Fall habe ich andere Probleme).
    Dazu wird eine genaue Buchführung mit EXCEL erstellt, damit man weiß wo was zu finden ist.


    Das parallele Sichern auf Platten halte ich für sehr wichtig, da ein Plattenausfall immer mal vorkommen kann. Dazu gehört, dass diese Platten nach ca. 3-5 Jahren auf neue Platten überspielt werden sollen (relativ erhöhtes Ausfallrisiko nach dieser Zeit).


    Natürlich gibt es im Hintergrund noch die erstellten DVD's / BD's mit den fertigen Videos, deren Haltbarkeit ist aber doch sehr fraglich.

    2 Mal editiert, zuletzt von kowi ()

  • Zitat

    Original von kowi
    Natürlich gibt es im Hintergrund noch die erstellten DVD's / BD's mit den fertigen Videos, deren Haltbarkeit ist aber doch sehr fraglich.


    Nachdem bei mir einige ca. 5 bis 6 Jahre alte DVDs (ich hatte damals sowohl auf DVD+RW mit mineralischem Dye als auch auf DVD+R mit organischem Dye "gesichert") nicht mehr sauber abspielbar waren und Scans mit DiscSpeed eindeutig die Ursache zeigten, benutze ich optische Medien lediglich zu Weitergabe. Sonst müßte man diese alle ca. 4 Jahre neu brennen.


    Anders als die meisten hier hebe ich auch altes, geschnittenes Material auf jeweils getrennten 3,5" HDDs auf.


    Neue AVCHD Aufnahmen kopiere ich von der SDHC-Karte auf eine 2TB Platte in ein chronologisch organisiertes Verzeichnis. Anschließend werden diese Clips mit DateNameAVCHD umbenannt und für den Schnitt auf eine lokale Platte im PC gemerged. Die umbenannten original AVCHD Files kopiere ich anschließen auf eine weitere 2TB Platte und lösche die SDHC Karten erst, wenn ich das gemergte Rohmaterial in Vegas gesichtet haben.


    Bei den heutigen Platten-Kapazitäten und -Preisen gönne ich mir das Aufheben alter Clips und 'streune' hin und wieder in den weg geschnittenen Teilen, denn diese sind nicht unbedingt schlecht, sondern passen manchmal nicht in den Ablauf des geschnittenen Videos. Gerade nach längerer Zeit finde ich da für mich immer wieder wahre Schätze, denn es sind manchmal Dinge und Situationen aus anderem Blickwinkel als im fertigen Video zu sehen. Meist nimmt man ja deutlich mehr auf, als für das fertige Video verwendbar. Das Verhältnis dürfte bei den meisten hier aktiven im Bereich von 2x bis 4x reichen.

    LG
    Peter

  • Sicherung bzw. Archivierung nehme ich sehr ernst, ich weis nicht was Morgen ist und
    wie ich das aufgenommene Material noch benötige, also wird es aufgehoben(Rohmaterial).
    Ich hatte in der Vergangenheit des Öfteren Clips aus „alten Zeiten“ benutzt um z.B.
    zu bestimmten Anlässen, Rückblicke ein zu bauen oder Veränderungen zu zeigen.
    Es ist auch so, das viel Material dass sehr gut ist, nicht in ein Projekt gelangt und ich
    es in anderen gut einarbeiten kann.
    Alle Analogen Bänder und Dias sind digitalisiert und die DV/HD Bänder werden auch noch
    auf eine Festplatte wandern.
    Ich habe mir aus diesem Anlass eine Big Tower zusammengestellt,
    mit ca. 20TB (ist noch ausbaufähig).
    Gesichert wird „Händisch“ Rohmaterial und fertiger Film, auf jeweils 2 Festplatten (Master + Spiegel).
    Was damit mal ist wenn ich nicht mehr bin, weis ich nicht, ich freue mich aber über
    alte Fotos und Filmmaterial von meinen Vorfahren.



    Gruß :beer:


    Manfred

  • Danke für die überaus vielschichtigen Meinungen!


    Obwohl die meisten hier ihren Geburtstag verschweigen - warum eigentlich? - scheint die Herangehensweise an eine Archivierung eine Frage des Alters zu sein...-


    Es ist wohl als normal anzusehen, daß eben die Meinungen von "weg mit dem alten Zeug" bis "uneingeschränkte Sammlerfreuden" reichen.


    Auch kann man bei dem Aufwand, den Manfred, Peter und Jochen betreiben, wohl nicht mehr von einem Hobby sprechen (nach meiner rein persönlichen Ansicht), sondern mehr von einem semiprofessionellen Studiobetrieb...-
    Der Zeitaufwand kann nur erahnt werden.


    Zitat

    Aus dieser Erfahrung heraus „lohnt“ ein umfangreiches Archiv nicht. Trotzdem hebt man halt vieles auf…..

    ,meint z.B. Dirk.
    Das wäre die Ebene meiner Denkweise auch. Und die habe ich bereits gestern begonnen, zu verändern: Weg mit dem "Verarbeitetem", und aufheben so wenig, wie möglich, und so viel, wie nötig!


    Bruno: Mit der Konsolidierung aus Edius heraus habe ich mich noch nicht tiefer befaßt. Ist es nicht so, ein Projekt so zu sichern, um es später aus dem Projektordner heraus bei Bedarf neu aufrufen zu können?
    Doch wenn Du die Rohdateien etc. löschst, nutzen doch die "Hinweise" im Projektordner nichts mehr...-? weil die Dateien unauffindbar sind.
    Dazu kommt, daß im Grass Valley Forum, sich eine Reihe Beiträge befinden, die auf die Unsicherheit bei "Konsolidierung" hinweisen.


    MfG Günter

  • Zitat

    Obwohl die meisten hier ihren Geburtstag verschweigen - warum eigentlich? - scheint die Herangehensweise an eine Archivierung eine Frage des Alters zu sein...


    Daran dürfte etwas dran sein. Denken wir realisitisch: Ein heute 60-Jähriger hat nicht mehr ganz so viel Angst vor Datenverlust, weil ihn in Folge ohnehin "bald" der Gevatter holt. Das wären vielleicht noch 20 Jahre! In dieser Zeitspanne schaut man nicht immer nur nach hinten, sondern versucht vielleicht, noch neues (zeitnahes) zu erschaffen. Und da ist die Zeit viel zu wertvoll, sich in der Vergangenheit und in Archiven zu verlieren und olle Kamellen neu aufzubereiten. Natürlich ist es schön, wenn man sich mal älteres Material (fertig bearbeitet) ansieht, das ist ja der Sinn der Sache. Aber mein Rohmaterial von vor 20 Jahren lockt mich nun nicht mehr besonders, nicht zuletzt weil das auch qualitativ keinen Preis mehr gewinnt. Da drehe ich lieber Neues...

  • Zitat

    Original von Wenzi
    nicht zuletzt weil das auch qualitativ keinen Preis mehr gewinnt. Da drehe ich lieber Neues...


    Bei dem alten Material geht es ja weniger um die Qualität im Vergleich zu heutiger Technik, sondern um die Inhalte, die man häufig nicht mal so eben Neu drehen kann. :Zwinkern:


    Bei den archivierten Aufnahmen sind mir gerade die wichtig, die eben nicht im fertigen Video zu sehen sind und das ist bei mir meist deutlich mehr.

    LG
    Peter

  • Zitat

    sondern um die Inhalte, die man häufig nicht mal so eben Neu drehen kann


    Richtig !
    Ich mache nur Dokumentationen und bewege mich über Jahre öfter an dem selben Ort. Der zurückgriff auf alte Clips ist für mich somit Gold wert.
    Ergänzen sie doch den Kompletten Film und sind somit im laufe der Zeit unverzichtbar für mich geworden.


    Datensicherung mach ich auf Festplatte und BD. Aus vergangenen Tagen sind auch noch jede Menge Bänder vorhanden

  • Zitat

    Original von Wenzi... Aber mein Rohmaterial von vor 20 Jahren lockt mich nun nicht mehr besonders....


    Vor 6 Jahren habe ich mal eine Familiendokumentation gemacht - von den UrUr-Ahnen bis zu meinen Enkeln - das geht nur mit sauber archiviertem Material. Ebenso habe ich reichlich aus dem Archivmaterial geschöpft um den Beginn und die Entwicklung unserer Ehe, von der Geburt bis zur Goldenen Hochzeit zu dokumentieren.
    @Günther1: Nur zur Information, ich marschiere stramm auf den 70igsten zu.

    Einmal editiert, zuletzt von kowi ()

  • Es hat eigentlich nichts mit einem Studiobetrieb zu tun, viel mehr mit der Tatsache dass ich
    die von mir gemachten Filme/Clips und Bilder als erlebtes fixieren und dann so meine „Negative“ archiviere, also aufhebe.
    Wir sind eine große Familie und Verwandtschaft, da fallen viele Ereignisse an
    (von den Reisen rund um die Welt gar nicht zu reden) und so
    ist es für mich natürlich, diese aufzuheben, klar der Aufwand ist nicht ohne, doch es ist
    immer wieder schön Jahrzehnte zurück zu blicken.
    Ich habe auch noch Bilder aus meiner Kindheit und Filme aus früher Jugend und ich bin
    erst 55 :pfeifen: – also hat das mit dem Alter glaube ich nichts zu tun.
    Bilder und Filme sind für mich Zeitdokumente, die man nicht wegschmeißt.



    Grüße :beer: :beer:
    Manfred

  • Zitat

    @Günther1: Nur zur Information, ich marschiere stramm auf den 70igsten zu.


    ...-hab`s fast vermutet: Bin wohl der älteste hier in der Runde :(


    MfG Günter

  • Na, da hast du Dich getäuscht, ich bin schon deutlich drüber.
    Zur Sache:
    Ich erlebe es immer wieder, das bei Feiern mit Familie oder Freunden, alte Fotos oder Filme der große Hit sind und gerade bei jungen und ganz jungen Leuten besonders gut ankommen. Das heißt, wichtige Bild- und Filmdokumente sollte man aufheben, sie gewinnen mit der Zeit an Wert.
    Für die Rohware ist das natürlich eine Frage der Arbeitsweise des Einzelnen.
    Wer gerne Rückblicke oder historische Aufnahmen in neue Projekte einbaut, kommt um ein sorgfältig gepflegtes Archiv nicht herum. Wer jedoch nur aktuelles Material verwendet, der sollte das Rohmaterial sofort nach Projektende löschen, es belastet ihn nur bei den weiteren Projekten.
    Also jeder, wie es ihm paßt, ich gehöre zu den Archivirern.
    Dirk

  • Zitat

    Na, da hast du Dich getäuscht, ich bin schon deutlich drüber.


    Hallo, Dirk, mit Deiner Betrachtungsweise komme ich nicht klar :D
    Bist Jahrgang1941, und ich 1936 - und doch bist Du älter ?(


    Soll aber, was das Thema angeht, nicht relevant sein.


    MfG Günter

  • Na dann bin ich mit Jahrgang 1944 noch ein Greenhorn.


    Viele Grüße
    BernieB