Bei den Profis zuschauen: Wie ein Beitrag für die Sendereihe "Handwerkskunst" des SWR entsteht

  • Hallo Zusammen,


    hier ein "Making of" eines Beitrages für die Sendung "Handwerkskunst" des SWR. Wie ich finde recht detailliert gemacht, es wird viel auf Details eingegangen. Natürlich auf einem Level den der normale TV- bzw. Youtube-Zuschauer auch versteht.


    Ich finde den Film gut gemacht.


    Vor allem zeigt sich welcher Aufwand hinter einem "Filmchen" von einer halben oder dreiviertel Stunde steht wenn das Fernsehen sich der Sache annimmt und mehr wie nur ein paar schnelle Bilder machen will.


    Für uns als Hobbyfilmer zeigt das aber auch die Grenzen - wer kann schon so viel Zeit in ein Hobbyprojekt stecken - und vor allem welcher Protagonist macht da so lange mit...?


    Trotzdem kann man einiges quasi mitnehmen - bspw. wie eminent wichtig Großaufnahmen, fast schon Makroaufnahmen in so einem Film sind. Oder wie wichtig das Thema Licht und Ausleuchtung ist, welcher Aufwand in den Ton gesteckt wird.


    Neidisch bin ich auf den drahtlosen Monitor. Ich habe noch einen 10"-Monitor mit SDI bzw. HDMI per Strippe zum an die Kamera hängen - und das Monitorkabel verheddert sich immer irgendwo ;)


    Viel Spaß beim Anschauen!

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  • Vielen Dank für den Link.

    vg Ian

  • Vielen Dank für diesen Link.
    Es ist doch immer wieder schön, den Profis über die Schulter schauen zu können, bei mir ist das ja alles nur ein Hobby!
    Einen solchen Aufwand kann ich als Ein-Mann-Kombo gar nicht fahren.

    Damit auch das fertige Ergebnis angesehen werden kann, übernehme ich hier mal den Linkservice zum fertigen Besenfilm:
    "Wie man einen Besen macht" .

  • Handwerkskunst" des SWR sehe ich mir schon seit Jahren an. Immer wieder schön zu sehen wie was gemacht wird.
    Den Film über die Serie habe ich schon vor ein paar tagen gesehen.

  • Einen solchen Aufwand kann ich als Ein-Mann-Kombo gar nicht fahren.


    Ja das geht meist nicht.


    Wobei das Team ja auch nicht besonders groß ist - ein Kameramann, ein Tonmann und der Filmautor. 3 Leute, zwei für die Technik und einer für den "Kreativteil"


    Einen solchen Beitrag mit einem Einzelkämpfer mit kleiner Ausrüstung, also dem typischen Videojournalisten oder kurz VJ erstellen zu wollen würde nicht funktionieren. Der SWR weiß schon warum da drei Leute sich einige Tage um die Ohren hauen....


    Damit auch das fertige Ergebnis angesehen werden kann, übernehme ich hier mal den Linkservice zum fertigen Besenfilm:
    "Wie man einen Besen macht" .


    Besten Dank! Hatte ich schlicht vergessen!

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  • Vielen Dank für den link, ein sehr interessanter Beitrag über die Erstellung eines Dokumentarfilms:yes::Applaus:

  • Dem schließe ich mich an. Sehr interessant, zumal ich dergleichen noch nie zuvor gesehen habe.

    Gruß aus dem Ahrtal! Michael

  • Ein wunderschönes Beispiel, wie so eine Produktion erfolgt. Danke für das Hinweisen darauf.


    Interessant finde ich auch, dass viele von uns das gezeigte Equipment ja durchaus haben. Trotzdem macht es das Team, und der gezielte Arbeitsablauf aus, um die ganze Produktion in den Profbereich zu haben. Als Unterschied zum Einzelkämpfer...

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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    Der Rest ist meine Privatmeinung

  • Interessant finde ich auch, dass viele von uns das gezeigte Equipment ja durchaus haben. Trotzdem macht es das Team, und der gezielte Arbeitsablauf aus, um die ganze Produktion in den Profbereich zu haben. Als Unterschied zum Einzelkämpfer...


    Das verwendete Equipment hinsichtlich der Kamera ist zwischenzeitlich nicht mehr der Unterschied zwischen Profi und Amateur.


    Die Arbeitsweise und das herangehen an die Aufgabe sind da schon eher das was den Unterschied ausmacht. Vor allem die Teamarbeit. Während der Redakteur ggf. noch Details im Ablauf mit dem bzw. den Protagonisten abklärt oder neue Motive findet sucht der Kameramann bereits seine Einstellungen und der Tonmann und gleichzeitig Kameraassistent richtet das Licht her und bereitet seine Tonaufnahme vor.


    Das mit dem Team ist auch bei anderen nicht unbedingt Hochglanz-Reportagen wie eben der Sendereihe "Handwerkskunst" so - bspw. wenn ein Interview für einen ganz normalen Magazinbeitrag gedreht wird. Da bereitet der Redakteur das Gespräch vor bzw. nach und währenddessen sammelt der Kameramann noch einzelne Schnittbilder (oder modern "B-Roll" genannt) um damit Schnitte zu kaschieren bzw. das Interview interessanter zu gestalten.


    Der Einzelkämpfer kann das nicht - er muss sich eben auf eine Aufgabe konzentrieren. Und wir Amateure sind ja i.d.R. alles Einzelkämpfer....


    Zudem haben mehrere Leute ggf. auch mehrere, andere Ideen wie ein Bild aussehen kann - das kommt natürlich positiv hinzu!

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  • Asiatische Handwerkskunst.

    Wahnsinn, wie aus einer Rostlaube ein neues Moped entsteht...Die haben es voll im Griff, wow:yes::yes::yes:

    danke für den sehr interessanten Link ollie!

    LG Paul

  • Der Einzelkämpfer kann das nicht - er muss sich eben auf eine Aufgabe konzentrieren. Und wir Amateure sind ja i.d.R. alles Einzelkämpfer....

    Ich glaube allerdings schon, dass man auch als Einzelkämper bewußt viele/alle? dieser Funktionen wahr nehmen kann. Was man allerdings dazu braucht, ist

    • sicher deutlich mehr Zeit für Preproduction, Production, aber auch Post-Production. Denn sicherlich ist so ein sich ergänzendes Team schneller, vor allem beim Dreh
    • deutlich mehr Übung, denn die machen ihre Funktionen geradezu "täglich" und sind viel geübter als der Universal-Einzelkämpfer
    • das Bewußtsein, auf welchen Gebieten man als Einzelkämpfer eben dazu lernen muss - denn keiner ist überall gleich gut. Und welche Funktionen das sind, das zeigt ja das Video recht gut, finde ich.

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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  • Ich glaube allerdings schon, dass man auch als Einzelkämper bewußt viele/alle? dieser Funktionen wahr nehmen kann.

    Der Ansicht bin ich durchaus auch.


    Das größte Problem bei den meisten "Hobbyfilmern" dürfte halt auch in einer gewissen Ungeduld zu suchen sein. Sei es - was die größten negativen Auswirkungen haben dürfte - bei der Erstellung der Aufnahme selbst, aber auch später beim Schnitt. Alles soll "schnell" und möglichst "automatisch" gehen. Oft mit dem Hinweis, man sei ja schließlich auf Urlaub und der solle durch das Filmen nicht "leiden".


    Wenn man sich da mehr Zeit lässt, auch mal für Überlegungen und Vergleiche unterschiedlicher Einstellungen und Techniken, ist schon sehr viel gewonnen.


    Gruß

    Peter

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  • Ungedult - ja, das ist sicherlich das eine Problem.


    Bei mir ist es auch die verfügbare Arbeitskapazität - die Arbeitszeit also, die ich überhaupt aufwenden kann. Die ist ja meist auch begrenzt.

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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  • Ich glaube allerdings schon, dass man auch als Einzelkämper bewußt viele/alle? dieser Funktionen wahr nehmen kann.


    Prinzipiell stimmt das durchaus. Es geht auch als Einzelkämpfer.


    Meine praktische Erfahrung ist allerdings das immer irgendwie die Arbeitsqualität leidet. Sei es dadurch das man einfach länger braucht, irgendwann die Frustrationsgrenze erreicht ist (...wer hat nicht schon mal gedacht "nicht optimal, aber ich lass das jetzt so, hab die Schnauze voll!") oder einfach schlicht die zweite Alternativmeinung fehlt.


    Es gibt allerdings auch Situationen wo man als Einzelkämpfer deutlich im Vorteil ist. Wo ein großes Team einfach nur stören würde.


    Und nicht immer muss bei einer Reportage "Hochglanz" mit 1a ausgeleuchteten Bildern rauskommen, manchmal ist quick&dirty einfach auch authentischer.

    Das größte Problem bei den meisten "Hobbyfilmern" dürfte halt auch in einer gewissen Ungeduld zu suchen sein. Sei es - was die größten negativen Auswirkungen haben dürfte - bei der Erstellung der Aufnahme selbst, aber auch später beim Schnitt. Alles soll "schnell" und möglichst "automatisch" gehen. Oft mit dem Hinweis, man sei ja schließlich auf Urlaub und der solle durch das Filmen nicht "leiden".


    Das ist bei vielen Aufnahmen der entscheidende Punkt - meist limitiert einen die verfügbare Zeit.

    Wenn man sich da mehr Zeit lässt, auch mal für Überlegungen und Vergleiche unterschiedlicher Einstellungen und Techniken, ist schon sehr viel gewonnen.


    Wenn man zumindest versucht die 5-Shot-Regel umzusetzen dann ist schon viel gewonnen....und vielleicht das eine oder andere Motiv zu suchen...

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  • Es beginnt damit, dass so ein Team bzw. so ein Sender strukturierte Abläufe etabliert hat, nach denen die vorgehen - und auch entscheiden, welche Produktionen man überhaupt angeht.


    Aber nicht nur das: wenn entschieden worden ist, dass man so eine Produktion macht, dann wird das strukturiert angegangen.


    In Wirklichkeit ist da recht viel know-how vom Projektmanagement enthalten. Und so etwas hat der Einzelkämpfer im Regelfall eben doch nicht.

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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  • Es beginnt damit, dass so ein Team bzw. so ein Sender strukturierte Abläufe etabliert hat, nach denen die vorgehen - und auch entscheiden, welche Produktionen man überhaupt angeht.


    Siehe auch in dem "Making of" die kleine Runde in der Sitzecke wo überhaupt erst mal entschieden wird ob ein Beitrag poduziert werden darf und kann, ob die "Story" überhaupt tragfähig ist um daraus 30 oder gar 45 Minuten Film zu bauen - oder ob es dazu eben nicht ausreicht....


    Und ganz klar - das passiert nicht nur aus dem Bauch raus und vom "Gefühl" und der Erfahrung her, jede Redaktion wird da interne Regeln und Vorgaben haben, gerade wenn es sich um einen Beitrag handelt der in eine Serie passen muss.


    Bei der Reihe "Handwerkskunst" ist das wohl u.a. auch das jeder Arbeitsschritt gezeigt wird - und das dass dann eben schon von alleine einen roten Faden durch den Film ergibt, sich die Story aussenrum auf diese Arbeitsschritte aufbaut.


    Aber nicht nur das: wenn entschieden worden ist, dass man so eine Produktion macht, dann wird das strukturiert angegangen.


    In Wirklichkeit ist da recht viel know-how vom Projektmanagement enthalten. Und so etwas hat der Einzelkämpfer im Regelfall eben doch nicht.


    Absolut! Viel vorbereitende Arbeit passiert da bevor überhaupt mal die Kamera aus dem Schrank geholt wird.


    Wobei ein bisschen Projektmanagement und (Vor-)Recherche kann da auch der Amateur machen - auch für einen Urlaubsfilm - und hat dann vermutlich (bzw. fast mit Sicherheit...) die besseren Aufnahmen "im Kasten" wie ohne Vorbereitung ;)

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  • Zumindest mir gelingt ohne Vorbereitung nichts. Ein Thema aussuchen, Recherche, den/die Drehorte auswählen und aufsuchen, Fotos machen und zu Hause sichten. Recherche. Eine Liste was soll in den Film kommen. Drehen. Schnitt. (Recherge. Nachdreh. Sichten. Schnitt) x (sooft wie gebraucht).


    Darum drehe ich nie auf einer Urlaubsreise. Da fehlen mir zum Schluss immer Szenen die ich nicht nachholen kann. So gut bin ich in der Vorbereitung leider nicht.


    Recherche kommt bei mir sehr oft vor. Eigentlich ist es der Teil der mir am Besten gefällt.

    vg Ian

  • Darum drehe ich nie auf einer Urlaubsreise. Da fehlen mir zum Schluss immer Szenen die ich nicht nachholen kann. So gut bin ich in der Vorbereitung leider nicht.

    Na ja, bei Reisen sind ja oft die Reise oder Teile davon zentraler Punkt der Doku. Bei meiner Thailandreise vor einigen Monaten wußte ich vorher schon dass ich eine kleine Doku über die River Kwai Bahn machen würde. Vorbereitung war nur sehr begrenzt möglich, ich wußte allerdings vorher schon, auf welcher Seite im Zug ich für die wesentlichen Aufnahmen sitzen musste. Der Rest hat sich vor Ort ergeben, allerdings war auch genug Zeit um Aufnahmen zu machen. Es war also eine Mischung aus Planung und Improvisation, mit dem Ergebnis bin ich allerdings recht zufrieden. Ich hatte das Ergebnis auch hier zur Diskussion gestellt:

    Film "Eine Bahn mit Geschichte"


    Die Reaktionen waren durch die Bank positiv ...

    Gruß aus dem Ahrtal! Michael