Bereiche des filmischen Schaffens??

  • In Reisegruppen hat man alleine - auch mit dem richtigen „Auge“ - kaum eine Chance, alle „schönen“ Einstellungen hinzubekommen. Dafür fehlt einfach die Zeit.


    Aus diesem Grund versuche ich, bei Reisen 1-2 Mitmacher oder Mitmacherinnen für die Kamera- und/oder Ton-Arbeit zu organisieren - zumindest zeitweise. Gelingt nicht immer, aber beim Schneiden merkt man sofort, dass man mit mehr Material von verschiedenen Kameras mehr und bessere Gestaltungsmöglichkeiten hat.


    Die Bereitschaft örtlicher Protagonisten zum Mitwirken hängt auch sehr von der Art ab, wie man sie anspricht. Es gibt immer welche, die ablehnen. Aber in 90% meiner Ansprachen freut man sich über das Interesse an deren Themen. Bei einer Gruppenreise in den USA sprach ich bei einer Rast auf einem Highway-Parkplatz den Fahrer eines dieser großen genialen Trucks mit den verchromen Rädern und den zwei Ofenrohren zur Abgasführung an. Begeistert erzählte er mir nicht nur wirklich alles über seinen Truck, sondern auch über sein Leben als Trucker in den USA. Er bestand darauf, dass er mich mit laufender Kamera die nächsten 100 Meilen bis zur nächsten Raststätte mitnahm, wo ich wieder in den Bus der nachgefolgten Reisegruppe steigen konnte.
    Es lohnt sich immer, einheimische Personen auch Kinder anzusprechen - sowohl die Reiseerlebnisse als auch die Filmergebnisse profitieren davon sehr. Ist natürlich auch von Sprachkenntnissen abhängig, die sich aber oft durch andere Personen vermitteln lassen.

  • Na, diese tolle Erlebnis mit dem Trucker hattest Du sicher nicht geplant, genau das meine ich, dem Zufall eine Chance geben.

    Dirk

  • Du hast es immer noch nicht verstanden:

    Bevor ich die Reise begann, machte ich mir Notizen, was ich filmen möchte, einen Plan, welche Inhalte mein Film haben soll. Dazu gehören auf jeden Fall Statements und Eindrücke von Einheimischen. Hier am Beispiel eines Truckers, der sich nicht zufällig anbot, sondern den ich aktiv ansprach. Dazu musste ich auch technisch vorbereitet sein mit einem Ansteck-Micro und einer Funkstrecke.


    Vergiss doch endlich mal die Nummer von Zufall und Chaos.

  • Finde diesen Thread sehr sehr interessant.


    Letzlich ist es das Zusammenspiel von Planung und Zufall, das einen guten Film ausmacht. Dazu kommt noch ein Drittes: Fleiß. Man muss beim Schneiden viel basteln und nachdenken, damit was Passendes daraus wird. Der vierte wichtige Punkt: Dialog. Durch das Gespräch über einen Filmentwurf mit Freunden wird der Film deutlich besser.


    Aber am Schluss muss ich sagen, manche meiner Filme sind ganz gut, andere nicht so sehr. Wobei eine Jury manchmal zu verblüffenden Urteilen kommt, die nicht mit meinem Urteil übereinstimmen müssen.


    Also ran ans Schneiden.....


    Lg


    Berthold

  • Inzwischen in Südafrika gelang mir das Filmen des äußerst seltenen weißen Löwen. Das sind übrigens keine Albinos, sondern eine vom Aussterben bedrohte Spezie.

    Als ich dann such noch filmen konnte, wie der Pascha seinen ehelichen Verpflichtungen nachkommen, ca 15 Sekunden Liebe und dann totale Erschöpfung, war das eine solche Sensation, dass diese Aufnahmen vom regionalen Fernsehen gezeigt wurden. IMG-20230212-WA0007.jpg

    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,


    das ist ein cooles Foto!


    Könntest du uns etwas mehr Auflösung spendieren? In Zeiten von 4k erinnert so ein Minifoto zwar an die guten alten Zeiten, doch dein Schuss kommt besser rüber, wenn man mehr Details erkennt, Scharf scheint es ja zu sein... :beer:


    Gruß Jürgen

  • Es lohnt sich immer, einheimische Personen auch Kinder anzusprechen - sowohl die Reiseerlebnisse als auch die Filmergebnisse profitieren davon sehr.

    Gerade mit Kinder ansprechen sollte man meiner Meinung nach vorsichtig sein. Das könnte auch missverstanden werden!:panic:
    Da wäre mein Rat zuerst zu schauen ob die Eltern in der Nähe sind, diese ansprechen, erklären warum Du filmen möchtest und was Du mit dem Material vorhast und um Erlaubnis fragen.;)
    Grüßle,

    Steve

  • Als ich dann such noch filmen konnte, wie der Pascha seinen ehelichen Verpflichtungen nachkommen, ca 15 Sekunden Liebe und dann totale Erschöpfung, war das eine solche Sensation, dass diese Aufnahmen vom regionalen Fernsehen gezeigt wurden.

    Na typisch - Sex sells... :lach:

    Als Moderator verfasste Beiträge sind durch grüne Schrift erkennbar.

    Rest ist private Meinung

  • Das sind übrigens keine Albinos, sondern eine vom Aussterben bedrohte Spezie.

    Es sind keine Albiinos, das ist richtig, aber eine eigene Spezies ist es auch nicht.

    Es handelt sich um eine Mutation, bei der Leuzismus aufgetreten ist. Daher keine roten Augen.

    Das kommt bei allen freilebenden Tierarten vor, nur werden die meisten dieser Tiere schnell zur Beute, da sie auffälliger sind.

    Löwen haben kaum Feinde, daher konnten sie sich weiter ausbreiten, allerdings wurden die meisten von ihnen weggefangen, da der Mensch immer gerne etwas besonderes haben möchte.

    Das war nun aber sehr OffTopic.

  • Ich hatte Gelegenheit, mit Jason Turner zu pirschen und habe keine Lust, etwas einzustellen was von einem Schlaumeier zerredet wir.


    https://www.spiegel.de/reise/f…sen-loewen-a-1292951.html

    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Und was steht in diesem Artikel anderes drin als der Schlaumeier dir geantwortet hat?

    Aber auch gar nichts. Vielleicht hast du aber auch nur den Begriff "Spezies" falsch interpretiert.

    Zudem geht es hier aber auch nicht um deine Safarierlebnisse, sondern um filmisches Schaffen.

  • Aus diesem Grund versuche ich, bei Reisen 1-2 Mitmacher oder Mitmacherinnen für die Kamera- und/oder Ton-Arbeit zu organisieren - zumindest zeitweise. Gelingt nicht immer, aber beim Schneiden merkt man sofort, dass man mit mehr Material von verschiedenen Kameras mehr und bessere Gestaltungsmöglichkeiten hat.

    Wenn man in einer "Filmergruppe" reist, ist das natürlich ein guter Ansatz. Ich reise normalerweise mit meiner Frau alleine - und sie fotografiert begeistert mit dem Handy. Aber selbst diese Fotos hole ich mir, und auch wenn die in SDR sind verabeite ich die auch in HDR Projekten problemlos. So ein gemischter Schnitt aus Bewegtbild und Fotos ist auch fallweise ganz reizvoll.

    Aber in 90% meiner Ansprachen freut man sich über das Interesse an deren Themen. Bei einer Gruppenreise in den USA sprach ich bei einer Rast auf einem Highway-Parkplatz den Fahrer eines dieser großen genialen Trucks mit den verchromen Rädern und den zwei Ofenrohren zur Abgasführung an. Begeistert erzählte er mir nicht nur wirklich alles über seinen Truck, sondern auch über sein Leben als Trucker in den USA. Er bestand darauf, dass er mich mit laufender Kamera die nächsten 100 Meilen bis zur nächsten Raststätte mitnahm, wo ich wieder in den Bus der nachgefolgten Reisegruppe steigen konnte.

    Wenn einem das gelingt, geplant jemanden anzusprechen, und wenn der sich dann noch aufgrund des Interesses total freut und offen dafür ist, gefilmt zu werden, dann ist das natürlich ein Hauptgewinn. Schön, wenn so etwas gelingt. Aber vom szenischen Dreh bist damit halt auch natürlich weit weg, Deine Kontrolle ist geringer als wenn man alles wirklich vorplanen kann.

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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    Der Rest ist meine Privatmeinung

  • Eine „Filmergruppe“ von mehr oder weniger vielen Amateuren suche ich mir nicht nur bei Reisen, sondern bei fast jedem meiner Filme. Ich bin sehr sicher, dass das Filmen in einer Gruppe immer zu besseren Ergebnissen führt, als alleine unterwegs zu sein. Außerdem führen Gemeinschaftsprojekte auch fast immer zu besonderen Freundschaften untereinander.


    Alle Szenen vorzuplanen, ist nicht mein Ansatz. Es reicht mir völlig, eine Filmidee in einzelne Aspekte aufgeteilt, die Zielgruppe geklärt und meine Filmaussage formuliert zu haben.

  • Beste Grüsse;
    Es kommt darauf an wie kreativ man mit der Kamera umgeht, nicht wie teuer sie ist...

  • Straßenmusik:

    die Kleine ist so süüüüüß:thumbsup:

  • Das hast Du super gemacht. Wo hast Du das Video gesehen aufgenommen?

    Brendan Kavanagh auf youtube? Was soll Bruno da super gemacht haben, außer das Video zu verlinken?

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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    Der Rest ist meine Privatmeinung

  • Ich filme gerne solche Szenen, der Musiker bekommt von mir eine Spende
    wenn er mir die Erlaubnis zum Filmen erteilt, das gilt auch für den Gehsteig-
    Maler in der Fußgängerzone.

    Beste Grüsse;
    Es kommt darauf an wie kreativ man mit der Kamera umgeht, nicht wie teuer sie ist...