In Reisegruppen hat man alleine - auch mit dem richtigen „Auge“ - kaum eine Chance, alle „schönen“ Einstellungen hinzubekommen. Dafür fehlt einfach die Zeit.
Aus diesem Grund versuche ich, bei Reisen 1-2 Mitmacher oder Mitmacherinnen für die Kamera- und/oder Ton-Arbeit zu organisieren - zumindest zeitweise. Gelingt nicht immer, aber beim Schneiden merkt man sofort, dass man mit mehr Material von verschiedenen Kameras mehr und bessere Gestaltungsmöglichkeiten hat.
Die Bereitschaft örtlicher Protagonisten zum Mitwirken hängt auch sehr von der Art ab, wie man sie anspricht. Es gibt immer welche, die ablehnen. Aber in 90% meiner Ansprachen freut man sich über das Interesse an deren Themen. Bei einer Gruppenreise in den USA sprach ich bei einer Rast auf einem Highway-Parkplatz den Fahrer eines dieser großen genialen Trucks mit den verchromen Rädern und den zwei Ofenrohren zur Abgasführung an. Begeistert erzählte er mir nicht nur wirklich alles über seinen Truck, sondern auch über sein Leben als Trucker in den USA. Er bestand darauf, dass er mich mit laufender Kamera die nächsten 100 Meilen bis zur nächsten Raststätte mitnahm, wo ich wieder in den Bus der nachgefolgten Reisegruppe steigen konnte.
Es lohnt sich immer, einheimische Personen auch Kinder anzusprechen - sowohl die Reiseerlebnisse als auch die Filmergebnisse profitieren davon sehr. Ist natürlich auch von Sprachkenntnissen abhängig, die sich aber oft durch andere Personen vermitteln lassen.