Was ist heute ein angesagter Look?

  • Hallo,


    als ich Vobes Urlaubsfim angesehen hatte:


    https://www.youtube.com/watch?v=fjGg74_xltU&t=1s


    war für mich die teilweise extreme Schärfe und der hohe Kontrast der spontane Eindruck.


    Die ist ja wohl das Ergebnis der kleinen Sensoren, wie z.B. auch bei Videos von Handies. Auf mich wirken diese Bilder sehr analytisch und "sauber".

    Mich würde interessieren, wie dieser Stil im Vergleich zu "sanfteren" Looks heute gesehen wird? :gruebel:


    Gruß Jürgen

  • ..... ja , bekanntlich ist der persönliche Geschmack etwas , worüber man vorzüglich streiten kann. Ich würde sagen es kommt darauf an,

    was gefilmt wird. Z.B. eine Aufnahme in der Dämmerung von Afrika sollt nicht knack scharf sein. Ein Interview ebenfalls nicht.

    Aber so etwas wie " mein Hotel , mein Zimmer, mein Pool, mein Auto" warum nicht!?

    Man sollte bedenken, das unsere Sehgewohnheiten sehr stark vom TV beeinflusst werden. D.h. schaue ich gerne Krimi oder doch lieber

    Naturaufnahmen.


    Gruß Peter

  • Der "Spielfilmlook" ist immer noch angesagt. Gerade im Reportage- und Magazinbereich wird auch dementsprechend oft mit entsprechenden Kameras gearbeitet.


    Allerdings nicht mehr in überspitzter Form, sprich die Zeit der "Nur die Nasenspitze scharf"-Aufnahmen scheint vorbei. Aber die Freistellung von Personen durch einen unscharfen Hintergrund ist meiner Meinung nach immer noch gewünscht und tlw. ja auch gestalterisch ganz sinnvoll.


    Der ultra-crispe Look der kleinen Sensoren und der Smartphones ist halt den kleinen Sensoren geschuldet. Kompakt lässt sich nur mit kleinen Sensoren erreichen, alleine schon wegen der Physik. Objektive werden mit größer werdendem Bildkreis eben auch größer....


    Im Fotobereich rechnen viele Smartphones ja schon künstlich Unschärfe dazu bzw. generieren ein künstliches Bokeh. Klappt relativ gut, aber für bewegte Bilder wird da die Rechenpower noch nicht ausreichen bzw. das geht ja auch auf den Akku.


    Ich hatte schon Aufnahmen da war bewusst gewünscht beide Looks zu kombinieren um die Bildaussage zu verstärken. Einmal ein weicher, softer und sehr warmer Look für bestimmte Protagonisten bzw. Drehorte und auf der anderen Seite der richtig knackig Scharfe und eher kühle Look für einen anderen Drehort.


    Das funktioniert ganz gut, besser wie wenn man versuchen muss zwei völlig unterschiedliche Looks später im Schnitt anzupassen.

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  • Ich sehe es auch so, dass einerseits die heute gebräuchlichen Geräte mit ihren eher kleinen Sensoren dazu beitragen.

    Sich mit einer großen Kamera abschleppen ist ja inzwischen verpönt, wie man ja hier im Forum auch immer wieder nachlesen kann.


    Andereseits liegt es aber m.E. auch daran, dass im fertigen Film zumeist die Aufnahmen auch so wie sie aus der Kamera kommen verwendet werden. Evtl. noch eine Stabilisierung, vielleicht sogar mal etwas wie eine primäre Farbkorrektur, wobei da oft auch nur die "wunderschönen" automatischen KI-Filter aufgelegt werden, und fertig ist.


    Gedanken darüber, was man sonst noch machen könnte, finden oft nicht statt.

    Filmschnitt ist aber halt mehr, als nur stur ein paar Clips in eine Reihenfolge zu bringen.



    Gruß

    Peter

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  • Dass große Kameras generell verpönt sind, sehe ich so nicht. Erst letzten Freitag hatte ich einen Dreh einer Hochzeit mit zwei FS7.


    Geschossen wurde zu slog3, eben um in der Post massiv viele Freiheiten für denn look zu haben. Und gerade für professionelle Kameras gibt es dann auch eine umfangreiche Menge an LUTs, mit denen man dann den gewünschten Look erzeugen kann. Zusätzlich zu den manuell sehr umfangreichen Gestaltungsmöglichkeiten von log.


    Dass eine FS7 für Hochzeiten teils schwierig ist - das ist unbestritten. Stativ und Schulterrig bei mir selbst haben gut funktioniert, und liefern auch ohne irgendein Gimbal sehr gut beruhigtes Material. Die Verwendung eines Easyrigs durch einem zugekauften Kameramann hingegen erwies sich als Fehlschlag weil über weite Strecken viel zu verwackelt (was aber leider schon auch an diesem Kameramann lag, denn umgehen muss man damit halt auch können).

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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  • massiv viele Freiheiten für denn look zu haben

    In Rec. 709...

    Beste Grüsse;
    Es kommt darauf an wie kreativ man mit der Kamera umgeht, nicht wie teuer sie ist...

  • Ich filme ja gelegentlich mit Kameras mit kleinen Sensoren und kann dann diese Aufnahmen nicht direkt mit aufnahmen anderer Kameras mischen, da sie zu scharf, oder besser gesagt, steril wirken. Mit etwas Blur geht es dann, wie in dem Beispiel zu sehen ist.


  • Ich filme mit 1" Aufnahmesensoren.
    Die Bildschärfung in Kamera setze ich immer runter
    und stelle sie dann erst im NLE ein, wie viele Details ich sehen will.


    Damit kann man in Resolve eine Qualitätssicherung durchführen:


    Highlight-Diference-Mode.jpg

    Beste Grüsse;
    Es kommt darauf an wie kreativ man mit der Kamera umgeht, nicht wie teuer sie ist...

  • Dass große Kameras generell verpönt sind, sehe ich so nicht.

    Klar gibt es (zum Glück) durchaus Filmer, die sich für andere Geräte entscheiden.

    Aber es ist doch ein deutlicher Trend zu bemerken eher auf Smartphone oder eine Vlogger-Cam zu setzen.


    Ist ja durchaus auch bequemer z.B. im Urlaub nur mit so einem handlichen Gerät unterwegs zu sein. Nur sollte man dann auch die Zusammenhänge kennen und sich halt entscheiden können, worauf man Wert legt.






    In Rec. 709...

    Offenbar hast Du das System immer noch nicht verstanden, oder willst es einfach nicht verstehen...




    Gruß

    Peter

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  • Offenbar hast Du das System immer noch nicht verstanden, oder willst es einfach nicht verstehen...

    Natürlich verstehe ich das "sehr gut". :yes:

    Beste Grüsse;
    Es kommt darauf an wie kreativ man mit der Kamera umgeht, nicht wie teuer sie ist...

  • Allerdings nicht mehr in überspitzter Form, sprich die Zeit der "Nur die Nasenspitze scharf"-Aufnahmen scheint vorbei.

    Dabei wird von der Kameraindustrie an jeder Ecke für den Vollformatsensor getrommelt,
    damit will man wohl die Smartphonefilmer zurückgewinnen als Kunden.

    Beste Grüsse;
    Es kommt darauf an wie kreativ man mit der Kamera umgeht, nicht wie teuer sie ist...

  • Die Bildschärfung in Kamera setze ich immer runter
    und stelle sie dann erst im NLE ein, wie viele Details ich sehen will.

    Was die Kamera nicht aufnimmt, kann der NLE nicht herbeizaubern. Unscharfes Material zu schärfen, erhöht nur nur den Konturkontrast.


    Umgekehrt macht es mehr Sinn: Bei der Aufnahme eher etwas mehr Schärfe zulassen und im NLE nach Bedarf reduzieren.

  • Unscharfes Material zu schärfen, erhöht nur nur den Konturkontrast.

    Das ist so nicht richtig, denn wenn man bei einer Kamera die Schärfe rausnimmt, wird das Bild nicht extra unscharf gemacht, sondern es wird lediglich auf eine Schärfung verzichtet. Daher ist es egal, ob in der Kamera oder der NLE geschärft wird.

    Umgekehrt macht das meiner Meinung nach wenig Sinn. Bei dem von mir gezeigten Beispiel musste ich das allerdings machen, weil die Kamera es nicht erlaubte die Schärfe zurückzunehmen.



    Die Bildschärfung in Kamera setze ich immer runter

    Wenn die Kamera das hergibt, mache ich das auch. Leider geben nicht alle Kameras das her.

  • In Rec. 709...

    Na eben nicht... der Farbraum SGamut ist ein sehr großer color space in der Akquisition, ideal auch für Grading und Looks jeder Art - der zum Schluß nach rec709 ausgegeben werden kann.

    Der alte Hut - manche verstehen offenbar unverändert nicht, warum man in log und weiten Farbräumen das Material akquirieren soll.


    Im übrigen hat man es mit log ja offen - ob man dann zu SDR oder HDR wandeln will. Geht mit slog3 - S-Gamut3.Cine eben beides, da hat man jeden gewünschten Weg offen.


    Umgekehrt macht es mehr Sinn: Bei der Aufnahme eher etwas mehr Schärfe zulassen und im NLE nach Bedarf reduzieren.

    Sehe ich traditionell auch eher umgekehrt. Gerade mit log schießen wir mit wenig Kontrast und mit wenig Schärfe, UM das in der Post beliebig schärfen zu können. Gerade die "künstliche" Kantenaufsteilung von (Consumer)kameras wurde doch oft und gerne kritisiert - und der typische Rat war, diese nach Möglichkeit zu deaktivieren.

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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    Der Rest ist meine Privatmeinung

  • Dass eine FS7 für Hochzeiten teils schwierig ist - das ist unbestritten. Stativ und Schulterrig bei mir selbst haben gut funktioniert, und liefern auch ohne irgendein Gimbal sehr gut beruhigtes Material. Die Verwendung eines Easyrigs durch einem zugekauften Kameramann hingegen erwies sich als Fehlschlag weil über weite Strecken viel zu verwackelt (was aber leider schon auch an diesem Kameramann lag, denn umgehen muss man damit halt auch können).


    Man muss mit einer Kamera umgehen können....



    Ein Easyrig ist nicht dafür gedacht eine Kamera primär ruhig halten zu können, es soll den Kameramann vom teilweisen doch erheblichen Gewicht einer Schulterkamera entlasten. Und über diese Gewichtsentlastung und die daraus resultierende geringere Belastung von Kreuz und auch Muskulatur soll man die Kamera länger ruhig halten können.



    Das setzt allerdings voraus das man so eine Kamera auch ruhig halten kann….



    Ich war früher immer Verfechter von Schulterkameras, eben weil diese i.d.R. besser ruhig zu halten waren wie Camcorder. Jetzt wo sich die Bildstabilisatoren erheblich verbessert haben, ist das nicht mehr so. Meine FX30 kann ich mit einem normalen Objektiv wie ein 18-105 o.ä. auch absolut ruhig halten, ggfs. sogar ruhiger als einen Schultercamcorder.

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  • Meine FX30 kann ich mit einem normalen Objektiv wie ein 18-105 o.ä. auch absolut ruhig halten,

    im Stehen...

    Wie verhält sich die die Kamera wenn man gehen aufnimmt?

    Beste Grüsse;
    Es kommt darauf an wie kreativ man mit der Kamera umgeht, nicht wie teuer sie ist...

  • Ein Easyrig ist nicht dafür gedacht eine Kamera primär ruhig halten zu können, es soll den Kameramann vom teilweisen doch erheblichen Gewicht einer Schulterkamera entlasten. Und über diese Gewichtsentlastung und die daraus resultierende geringere Belastung von Kreuz und auch Muskulatur soll man die Kamera länger ruhig halten können.

    So ist es. Ich habe mit dem Easyrig nie selbst gearbeitet - und für eine Hochzeit hätte ich mir ein neues Instrument nicht zugetraut. Das braucht Erfahrung. Und wenn man nicht bewußt die Kamera in Position bringt und dort ruhig hält, und dann noch dazu zusätzlich stänig zoomed, wird das halt nichts. Ehrlich gesagt, tragisch.


    Das setzt allerdings voraus das man so eine Kamera auch ruhig halten kann….

    Eben. Aber natürlich geht es problemlos auf der Schulter - wobei ich glaube dass es schon auch mit dem Easyrig gehen sollte. Man muss das halt bewußt zur Entlastung nutzen, und dann entlastet die Kamera ruhig halten.


    Ich war früher immer Verfechter von Schulterkameras, eben weil diese i.d.R. besser ruhig zu halten waren wie Camcorder. Jetzt wo sich die Bildstabilisatoren erheblich verbessert haben, ist das nicht mehr so. Meine FX30 kann ich mit einem normalen Objektiv wie ein 18-105 o.ä. auch absolut ruhig halten, ggfs. sogar ruhiger als einen Schultercamcorder.

    Es hat sich natürlich sehr viel getan, in der Entwicklung der Stabilisatoren. Und noch dazu kann man eine Kamera wie die FX30 locker auf einen Gimbal packen. Es ist halt ein Trauerspiel gewesen. Leider. ;(

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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  • Was die Kamera nicht aufnimmt, kann der NLE nicht herbeizaubern. Unscharfes Material zu schärfen, erhöht nur nur den Konturkontrast.


    Umgekehrt macht es mehr Sinn: Bei der Aufnahme eher etwas mehr Schärfe zulassen und im NLE nach Bedarf reduzieren.

    Ist auch meine Erfahrung !


    Grüße

  • im Stehen...

    Wie verhält sich die die Kamera wenn man gehen aufnimmt?


    Schau Dir die Videos von bspw. der A6700 an. Die hat den gleichen Sensorblock.

    Der Stabi ist da gut, aber nicht so gut wie der in einer Actioncam.


    Und natürlich muss man auch darauf achten wie man geht - ist ja bekannt ;)

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  • Und noch dazu kann man eine Kamera wie die FX30 locker auf einen Gimbal packen.

    Wobei halt auch der richtige Umgang mit einem Gimbal einiger Übung benötigt.

    Ein Gimbal ist halt auch kein Ersatz für ein 3-bein-Stativ und umgekehrt. Auch das wird oft übersehen.


    Es gilt in erster Linie eben:

    Man muss mit einer Kamera umgehen können....

    ...und dem sonstigen Zubehör, bzw. auch wissen wo und wie solches Zubehör bevorzugt einzusetzen ist.


    Gruß

    Peter

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