Wie wähle ich eine Kamera aus? Und, wie wichtig ist sie?

  • Dabei habe ich festgestellt, dass die Qualität des jeweiligen Objektivs wichtiger als die Kamera ist.

    Ja klar, viele Objektiver lösen ja nicht mal 4K oder 8K auf. DAS ist unverändert ein Thema.

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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    Der Rest ist meine Privatmeinung

  • Schau dir den Versuch der "Filmgruppe" 2018 mit geschützten Inhalten und Unterforen an

    Damals war nicht mal eine sinnvolle Mindestzahl an Forenmitgliedern bereit, dort mitzumachen

    Die Filmergruppe war ein Experiment. Ob das funktionieren kann. Die Distanzen zwischen uns sind ja groß, und klar, das Interesse war auch immer begrenzt. Stimmt einfach.

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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  • Es gab (leider Vergangenheit) Treffen von Leuten, die mit Videoschnitt/Filmen als Freizeitbeschäftigung unterwegs waren. Bei diesen Treffen war immer ein Teil neueste Techniken aber auch sehr intensiv Filmgestaltung. In der Spitze waren es dreißig Leute. Das hat sich ein Stück verloren, weil jeder in seinem Leben auch anderes machen musste. Es blieb ein Kern von etwa 12 - 15 Leuten.

    Auch das ist seit 2 Jahren eingeschlafen.

    Ich schreibe das, um klar zu machen, wie wenig es insgesamt sind, die sich mit "filmen" beschäftigen. Es gibt ja noch einige wenige Clubs, die sich damit beschäftigen. Selbst im Großraum Hamburg hat der BDFA relativ wenige Mitglieder. Insoweit ist es ein Bereich, den nur noch wenige alte Leute mitnimmt.

    Die jüngere Generation macht einfach. Ich bekam die Tage einen sehr witzigen Film zu sehen, in dem ein Mensch zum 70. Geburtstag geehrt wurde, indem seine Eigenarten in sehr liebevoller Art dargestellt wurde - von seinen Enkeln, von seine Töchtern und anderen Verwandten. Gefilmt (fast heimlich) wo es gerade ging. Das Produkt war sehenswert und machte Spaß. Gedreht und geschnitten nur mit dem IPhone. Filmen lebt, aber anders.

  • Die jüngere Generation macht einfach. Ich bekam die Tage einen sehr witzigen Film (...) Das Produkt war sehenswert und machte Spaß. Gedreht und geschnitten nur mit dem IPhone. Filmen lebt, aber anders

    Die Zahlen geben dir recht: Video ist überall immer mehr gefragt.


    Doch die klassischen Filmer-Foren schaffen es weder sich aus dem prof. Lager Wissen anzueignen, noch können sie was mit den jungen Wilden anfangen.


    Von Frauen ganz zu schweigen, hier gibt es weder ältere noch junge Filmerinnen.


    Wir machen offensichtlich nicht all zu viel richtig.


    Beste Grüße, Uli

  • Wir machen offensichtlich nicht all zu viel richtig.

    Wir bieten als Angebot dieses Forum an. Das kann genutzt werden, oder eben auch nicht. Das ist es, was wir machen können.


    Gerade du denkst immer wieder über diese Frage nach. Was ich gut finde. Aber was willst machen, wenn halt rein gar nicht nützt?

    Lieben Gruß,
    Wolfgang


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  • Die "jungen Wilden" lernen durch Strg+C, sprich durch kopieren. Sie sehen eine "coole" Szene in einem Film bzw. anderen Video und versuchen das dann ggf. auch unter Zuhilfenahme von Tutorials in den eigenen Projekten umzusetzen.


    Warum eine Szene so oder so "wirkt" und was da an Theorie dahinter steckt ist uninteressant.


    Problem bei dieser Methode ist das die Reproduzierbarkeit nicht immer vorhanden ist, vieles sozusagen Glückstreffer sind.


    So meine Erfahrung aus etlichen Workshops und Seminaren mit Schülern...

    Als Moderator verfasste Beiträge durch grüne Schrift erkennbar

  • Gerade du denkst immer wieder über diese Frage nach. Was ich gut finde. Aber was willst machen, wenn halt rein gar nicht nützt?

    Tja, da gehen mir auch die Ideen aus...


    Die "jungen Wilden" lernen durch Strg+C, sprich durch kopieren. Sie sehen eine "coole" Szene in einem Film bzw. anderen Video und versuchen das dann ggf. auch unter Zuhilfenahme von Tutorials in den eigenen Projekten umzusetzen.

    Hm, "Strg-C" ist erst einmal recht gut:

    • Sie schwätzen nicht, sie drehen. Dabei lernt man um Lichtjahre mehr, als bei den ganzen Datenvergleichen.
    • Aus diesen Grund "kopieren", genauer lernen auch viele angehende prof. Filmemacher so.

    Warum eine Szene so oder so "wirkt" und was da an Theorie dahinter steckt ist uninteressant.

    Da werden die meisten abdrehen und was anderes machen.


    Aber, wenn du einen realen Film gemacht und dich damit in die Öffentlichkeit gewagt hast, dann bis du viel motivierter, auch die theoretischen Grundlagen zu lernen.


    Beste Grüße, Uli

  • Problem bei dieser Methode ist das die Reproduzierbarkeit nicht immer vorhanden ist,

    ...und halt das Gezeigte durch dann meist 1.000faches Verwenden (z.T. auch noch an falscher Stelle) öde und langweilig wird.

    Ähnliches kennt man ja auch im nicht ganz so jungen Filmerbereich.

    Als Moderator verfasste Beiträge sind durch grüne Schrift erkennbar.

    Rest ist private Meinung

  • Was gerne vergessen wird: wie viele Leute bei einem Film mitwirken. Da erinnere ich gerne an den Beitrag hier zum SWR.

    Ton/Licht war einer. Kamera der andere. Geschichtenmacher der dritte. Von der Cutterin und dem Menschen für das Grading nicht zu sprechen. Und das Finale mit den Grafiken. Dazu noch der Sprecher...

    Können wir alles zusammen....

    Trotzdem steht uns das lernen zu. Dabei ist es oft sinnvoll, gesehenes zu abstrahieren, was für eine Wirkung was erzielt. Bei mir führt es leider inzwischen eher dazu, Filme nicht mehr zu "konsumieren" sondern ihren Konstrukt zu erfassen. Typisch ist dann: meine Frau zu tiefst berührt von einer Szene und ich begeistert von der Gestaltung der Szene. Verringert auch das Kopfkino - ich schau mir genau den Schnitt an und sehe wie es gemacht ist.

    Ist die Frage ob man das will.

    Ich sehe mir hier oft Filme an. Manche gefallen mir, manche weniger. Dabei habe ich aber immer einen weiteren Punkt. Ich vergleiche das mal mit einem fremden Wohnzimmer. Manche finde ich toll, regt mich an ähnliches zu wollen. Andere sind nicht so mein Ding. Da kann ich aber trotzdem erkennen ob alles zusammen passt, harmonisch ist.

    Hier ist zumindest das einzige mir bekannte Forum wo es nicht nur um Technik geht - braucht man ja manchmal auch - sondern auch um das filmen selber.

  • Was gerne vergessen wird: wie viele Leute bei einem Film mitwirken.

    Es geht auch alleine, mache ich auch - aber nicht mit professionellem Anspruch, obwohl es den TV-Sendungen nur wenig nachstehen soll.


    Nun aber zurück zum eigentlichen Thema: Wie wähle ich eine Kamera aus? Und, wie wichtig ist sie?


    Ich kaufe eigentlich nur etwas neues, wenn ich es auch benötige oder mein altes Equipment mich nervt.

    So war ich z.B. mit meiner Sony A6300 ganz zufrieden, was die Bildqualität angeht. Was mir allerdings tierisch auf den Senkel ging war der Rolling Shutter. Bei langen Brennweiten durfte ich die Kamera samt Objektiv eigentlich während der Aufnahme nicht berühren, weil das Bild sofort wobbelte.

    Hinzu kam das Hitzeproblem im Sommer bei Sonne. Das hatte ich zwar in den meisten Fällen ganz gut im Griff, aber es war immer mal wieder da.

    Nach diesen Nervereien, oder deswegen, habe ich mit die BM Cinema Pocket 4k gekauft, die alles das, was die A6300 an Negativem hatte, eben nicht hatte und ich super damit zufrieden war - bis ich einmal mit einer Canon Kamera und Autofokus filmen konnte.

    Da habe gemerkt, dass mir viele Aufnahmen entgingen, weil ich einfach nicht schnell genug per Hand fokussieren konnte.

    Zudem kam dann mit der Canon R7 eine Kamera auf den Markt, den mir mit Hilfe des Ninja V eine super Autofokus geboten hat.

    Daher ein erneuter Wechsel.

    Objektive habe ich mir immer nur die gekauft, die mir fehlten. Dabei habe ich mich auf ein Canon Bajonett festgelegt, da ich damit fast alle anderen Objektive adaptieren kann.

    Damit bin ich bislang super gefahren und kann genau das machen, was ich möchte. Zur Zeit fehlt mir nichts (außer vielleicht BRAW für meinen Ninja), daher habe ich auch nicht das Gefühl mir etwas neues kaufen zu müssen.

    Allerdings betrachte ich meine Ausrüstung nicht als Statussymbol und daher ist es mir auch egal, wenn ich z.B. auf Helgoland von den dort häufig mit teuren Ausrüstungen anzutreffenden Naturfotografen leicht belächelt werde, wenn ich mit meiner R7 und dem ach so billigen RF 11/800mm auflaufe. Dieses Lächeln gefrioert sich dann aber, wenn sie Videos von mir sehen, die damit gemacht wurden.

  • Hallo,

    Deshalb meine ich nicht, dass das Problem in der Abstraktheit der Diskussion liegt. Ich denke, über Inhalte zu diskutieren interessiert die große Mehrheit nicht.

    Sorry Rod wenn ich das so schreibe. Ich sehe das nicht so. Da bist Du glaube ich zu kritisch den Forenteilnehmern gegenüber.
    Ich denke das Problem ist anders:

    • Als erstes muss mich ein Thema ja mal generell interssieren damit ich es überhaupt anschaue. Nicht jeder mag z.B. Urlaubsfilme. Andere mögen vielleicht keine Action. Wenn einem das Genre nicht gefällt schaut man es sich vielleicht gar nicht erst an.
    • Dann muss einen der Filmstil des Filmemachers halbwegs gefallen. Da gibt es halt auch riesige Unterschiede was den Geschmack angeht. Wenn jemandem schon der Stil eines Filmemachers nicht gefällt was soll man dann noch groß Schreiben? -Manchmal gibt es dann ja solche Aussagen die in diese Richtung gehen: "...nicht zu Ende geschaut". Das geht dann schon in die Richtung heißt dann aber noch nicht das der Film generell schlecht ist sondern lediglich der Stil dem Zuschauer nicht gefallen hat.
    • Einen Film anzuschauen und zu bewerten erfordert ganz schön viel Zeit. Ich habe das ja gelegentlich auch schon gemacht und wenn man sich nur halbwegs kritisch mit einem Film auseinander setzen möchte erfordert das meiner Meinung nach die 3-4 fache Zeit des Films. Und da sind wir dann noch längst nicht bei deinem Level angekommen. Diesen Aufwand der konstruktiven Kritik wollen viele glaube ich nicht betreiben. Ich merke oft auch das mir dazu die Zeit fehlt.:motz:
    • Wenn ein paar unterschiedliche Personen mal ein konstruktives Feedback gegeben haben zu einem Film ist ja auch schon vieles abgevespert. In vielen Dingen ist man sich ja relativ schnell einig. Die paar wenigen Dinge welche man unterschiedlich sieht sind auch schnell besprochen. Was will man da noch machen? -Der Film ist ja in der Regel meist aufwendig erstellt worden und die wenigsten Ersteller wagen sich daran nach dieser Kritik den Film um zu schneiden weil das ja nochmal viel Aufwand ist. Und ab einem gewissen Moment wäre das auch nicht mehr der Film des Erstellers...:gruebel:
    • Ich habe manchmal den Eindruck das wir Deinen hohen Ansprüchen an Filmkritik nicht genügen. Das macht es nicht einfacher Kritik zu äußern. Fass das bitte nicht negativ auf: aber nicht jeder kann und will in diesem Ausmaß wie Du in eine Filmkritik einsteigen. Sieh es einfach ein wenig entspannter. Denn für jeden hier ist es doch ein Hobby und das lebt von dem Spaß an der Freud. :beer:
    • Und ja: über Equipment zu diskutieren fällt den meisten einfach leichter.:)

    Grüßle,
    Steve

  • Niemand soll oder gar muss es so wie ich machen. Nur, es passiert sonst nicht viel.


    In den vergangenen zig Jahren hat nie jemand gesagt, ich finde deine Einschätzung und oder dein Vorgehen bescheuert und falsch.


    Aber, du hast eine Sache angesprochen, lass uns diese mal weiter entwickeln, das könnte spannend werden. Das wäre großartig gewesen, weil es nach vorn gegangen wäre.


    Doch das Forum läuft immer dann zur Höchstform auf, wenn genau erklärt wird, was alles nicht geht.


    Das ist eine Einstellung, die mir in Deutschland sehr oft begegnet. Neue, und damit unsichere Entwicklungen werden fast immer in der negativen Mühle, da steht dies, und das dagegen, zermahlen.


    Scheint zu der Zeit von Benz, Bosch und Siemens anders gewesen sein.


    Beste Grüße, Uli

  • Um das für mich abzuschließen, ein Blick nach vorn.


    Luc Forsyth hat eine Video darüber gemacht, warum 90 Prozent aller Filmemacher letztlich nicht weiterkommen.


    Nicht dran stören, dass es hier um prof. Filmemacher geht. Der Knackpunkt gilt gleichermaßen für Profis wie Amateure. Untertitel bitte auf Deutsch stellen:



    Beste Grüße, Uli

  • Rod

    Ich finde es einfach toll, dass Du immer wieder mit Beharrlichkeit und Nachdruck auf das Thema Filmgestaltung zu sprechen kommst. Denn das ist mit Abstand das allergrößte Defizit der hier gezeigten Filme.


    Die verwendete Kamera ist ziemlich nebensächlich, um einen ansprechenden Film zu erstellen - egal, ob Urlaubs-/Reisefilm oder Doku oder Kurzgeschichte. Für einen Film, der die Zielgruppe interessiert, ist es auch völlig unbedeutend, mit welchem Mikrofon, Recorder oder Monitor oder mit welchem Schnittprogramm man arbeitet. Dh, die verwendete oder die zur Verfügung stehende Technik ist heutzutage sehr nachrangig.


    Im Vordergrund steht IMMER die Story, die Geschichte, das Thema, das Anliegen des Films. Nur schöne bewegte Bilder sind kein Film, sondern nur eine animierte Diashow. Der berühmte „Rote Faden“ ist kein Hexenwerk, denn er kann ziemlich einfach sein, aber er muss eben unzweifelhaft erkennbar sein. Dazu braucht es nur etwas Überlegung und Vorbereitung, bevor man die Kamera einschaltet.


    Das ist alles nichts Neues, aber eine Konzeption, ein „Drehbuch“, ein Plan wird immer wieder gerne mit den absurdesten Argumenten abgetan. ZB wird bei Urlaubs-/Reisefilmen immer wieder gerne genommen „Ich weiß ja nicht, was auf mich zukommt!“ Das ist für mich die billigste Ausrede von allen. Denn wenn das richtig wäre, wäre diese Reise eine willkürliche Tour ins Blaue mit einem zufälligen Ziel. Natürlich weiß man ziemlich gut, was auf einen zukommt, denn sonst würde man eine bestimmte Reise garnicht planen und buchen bzw. antreten.


    Aber nicht nur die reine Durchführung einer Reise, sondern auch das Filmen muss man sich überlegen - vorausgesetzt, dass man nicht nur entspannen und nichts tun will. Denn Urlaub machen und einfach so nebenbei filmen, führt eben nur zu den allzubekannten langweiligen bewegten Bildern, obwohl es ohne besonderen Aufwand wesentlich besser ginge.

    Wie immer muss klar sein, für welche Zielgruppe der Film sein soll. Geht es um das Festhalten einzelner Urlaubseindrücke wie „Ehefrau am Brunnen“, „Kinder beim Baden“ oder „Abendessen auf dem Campingplatz“, dann interessiert dies natürlich die Beteiligten - aber sonst niemanden.
    Ist man als Filmer Fan von Natur und Landschaft, dann müssen solche Filme bildtechnisch sehr hohen Ansprüchen genügen, um andere Zuschauer mit den gleichen Interessen neugierig zu machen - aber eben auch nur diese. Bin ich als Filmer begeistert von Technik oder technischen Abläufen, geht es um möglichst detaillierte Aufnahmen und klare Infos zum Thema. Aber es wird weder dem Amateur noch dem Profi gelingen, alle diese Schwerpunkte in einem einzigen Film dem Zuschauer auf interessante Weise zu präsentieren. Und zu meinen, trotzdem jemanden zu interessieren, der nicht zu unmittelbaren Zielgruppe gehört, dürfte sehr schwer bis erfolglos sein.


    Das heißt: Zuerst das Film-Thema formulieren und zwar so konkret wie möglich. „Impressionen aus …“ oder „Urlaub 2024 in …“ sind völlig ungeeignet. „Die Fischer in…“ oder „Vogelzucht in…“ sind wesentlich fokussierter. Denn je konkreter der Filmtitel, umso eher weiß man, welche Bilder man dafür braucht und genauso welche nicht. Außerdem wird damit es deutlich einfacher, die Zielgruppe festzulegen.


    Aber es geht nicht ja nur um Bilder, sondern um die Geschichte. Dazu muss man nur etwas recherchieren. Google ist dafür in der Regel völlig ausreichend. Fachbücher oder spezielle Internet-Seiten zum Thema können weitere Stichwörter liefern, sind aber nicht zwingend. Mit diesen Infos wird schnell deutlich, was im Film gezeigt werden muss. Welche Besonderheiten, welche Probleme, welche zeitlichen oder inhaltlichen Entwicklungen gibt es zum gewählten Thema. Die dabei beteiligten Personen vor Ort sollten auf jeden Fall mit ihren O-Tönen vor der Kamera zu Wort kommen. Entweder mit unterschiedlichen Meinungen oder gleichartigen - je nach Intention des Films. Damit entstehen nicht nur Authentizität, sondern auch Auflockerung und Abwechslung. Wählt man diese O-Töne geschickt aus, kann man oft auf einen zusätzlichen Kommentar verzichten. Voraussetzung dafür ist, dass man sich Gedanken gemacht hat, was man die Personen fragen will und ob die geplante Person dies auch ausdrücken kann.


    Hilfreich kann es sein, dass man die Geschichte rückwärts entwickelt. Dh, man formuliert für sich zuerst das Ergebnis oder die Zusammenfassung der Aussage des Films. Dann ergibt sich, was man braucht, um zu diesem Ergebnis zu gelangen - vom Einstieg über die Entwicklung bis zum Ende.


    Natürlich braucht jede Geschichte auch interessante originelle Bilder bzw. Einstellungen. Aber dazu gibt es hier wohl keine oder nur sehr wenige Defizite. Mit dem Schnitt lässt sich das Erzähltempo variieren, das jeden Film viel interessanter macht als ein gleichförmiger Schnittrhythmus.



    Ich bin sicher, dass es zu diesen Zeilen verschiedenen Meinungen gibt, die alle ihren Hintergrund haben. Aber für einen Film, der für die jeweilige Zielgruppe mehr als nur schöne bewegte Bilder sein soll, sehe ich keine Alternative. Ein Blick auf die Filme in TV oder Netflix, Prime usw bestätigt meine Meinung. Der Spruch „Ich bin Amateur, für mich gilt das nicht.“ ist nur ein Alibi für Nichtstun oder Desinteresse an der eigenen Weiterentwicklung. Selbstverständlich soll jeder seinen Maßstab beliebig orientieren. Aber es macht mehr Spaß, sich stetig zu verbessern.

  • Es kommt auch wesentlich darauf an: Wem will ich etwas erzählen. Ws für den einen interessant ist, langweilt den nächsten. Auch professionelle File werden sehr unterschiedlich beurteilt. Ein Ereignis an dem ich teilgenommen oder sogar mitgewirkt habe, ist immer interessant, selbst wenn es mies gefilmt wurde.

    Dirk

  • Hilfreich kann es sein, dass man die Geschichte rückwärts entwickelt. Dh, man formuliert für sich zuerst das Ergebnis oder die Zusammenfassung der Aussage des Films.

    Dieses Prinzip gefällt mir besonders.

    Weil ich meine letzten Dokus (Land und Leute, Wald und Wiese) ähnlich angegangen bin:

    - Zuerst überlege ich mir den Schluss - mit möglichst interessanten/markanten/... Aussagen. Denn jener bleibt am längsten im Gedächtnis.

    - Dann überlege ich mir einen interessanten/fesselnden/überraschenden Einstieg (Titel, erste Szenen,...).

    // Da kommt z.B. dann ein Titel wie "Natur und Kunst - der Mensch dazwischen" heraus.

    - Dann filme ich erste Ideen zu Schluss und Anfang (Testclips,um selbst "Appetit" auf den neuen Film zu bekommen).

    - Und dann plane ich die Logik ("wie komme ich vom Anfang zum Schluss"). Stichwortartig, erste Ideen zu Kommentar, Musik, Clips, ...

    - Als Ergebnis habe ich dann so etwas Ähnliches wie ein Zwischending von Exposé und Drehbuch. Als pdf-Datei, die während Filmen und Schnitt (natürlich) laufend ergänzt/verbessert/erweitert wird. Weil vor Ort sich oft zusätzliche Möglichkeiten und Situationen ergeben.

    Gruß kurt


    PS: Der Nachteil bei meinen Dokus - sie sind dann meist zwischen 45min und 75min lang (= auch eine "Challenge" für interessierte Zuseher).

    WIN-10/64 PRO (22H2-19045-2364)

    RESOLVE-19.0.00025 Studio; EDIUS-11.11.14138-WG